Melaminskandal

Einfuhrverbot für Babynahrung

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Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) hat per Eilverordnung ein Einfuhrverbot für Babynahrung aus China erlassen. Damit treten EU-Maßnahmen in Kraft, teilte das Verbraucherministerium mit. In Deutschland wurde bisher kein verseuchtes Milchpulver aus China gefunden. „Es gibt zurzeit keine Hinweise, dass Melamin-belastete Lebensmittel aus China nach Deutschland gelangt sind.“

Neben dem Einfuhrverbot für Babynahrung sollen in der Europäischen Union (EU) alle anderen Produkte mit einem Anteil von mehr als 15 Prozent Milchpulver geprüft werden, bevor sie in den Handel gelangen. Weil die EU kein Milchpulver und keine Milch aus China einführt, geht es um Produkte wie Schokolade oder Kekse.

Die chinesischen Behörden haben bei der jüngsten Testserie in zwölf Prozent der untersuchten Lieferungen von Milchprodukten die verbotene Chemikalie Melamin gefunden. Die laufenden Tests wurden von Milchpulver für Säuglinge auch auf Frischmilch, Joghurts und andere Produkte ausgeweitet. Während amtliche chinesische Medien immer hervorhoben, dass die Mehrheit der Milchprodukte sicher sei, wurden in der genannten jüngsten Untersuchungsserie in 31 von 265 Lieferungen die Chemikalie gefunden, wie aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua hervorging.

Durch die Chemikalie, die in der Industrie als Bindemittel benutzt wird, sind mehr als 50 000 Säuglinge in China an Nierensteinen erkrankt. Rund 10 000 liegen nach jüngsten Angaben noch in Krankenhäusern. Drei Todesfälle sind bestätigt.

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