Apotheke in Aktion

Eine Katze aus 4000 Beilagscheiben

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Berlin -

Die ungewohnte Frühlingshitze kann kleinen Lebewesen schon mal zum Verhängnis werden. Wie gut, wenn ein Rettungsteam aus der Apotheke zur Stelle ist! Auch ansonsten geht es diesmal besonders tierisch zu bei unserer Tour durch die Lande.

Kartäuser für die Ewigkeit: Christine und Martin Winter lieben Katzen über alles, derzeit leben zwei mit ihnen unter einem Dach. „Sie passen gut zu uns, sie sind eigensinnig und können immer wieder neu anfangen, weil sie sieben Leben haben“, erzählt der Besitzer der St. Georgen Apotheke in der Tiroler Marktgemeinde Telfs. Besonders lieb gewonnen hatte das Ehepaar die leider nur acht Jahre alt gewordene Feli (abgeleitet vom lateinischen Gattungsbegriff „Felidae“). „Die Kartäuserkatze hatte ich aus Deutschland, von einem Züchter aus Konstanz.“

Die Winters beschlossen, ihrem verstorbenen Liebling ein Denkmal zu setzen. Dank guter Kontakte zu einer Innsbrucker Galerie fanden sie Kontakt zu Bernhard Witsch. Der Künstler hat im letzten Jahr für Österreich auf der Biennale in Venedig ausgestellt und sich auf Metallgestaltung und Bodypainting spezialisiert. „Nach etwa drei Monaten war die Katze fertig“, berichtet Witsch. Mit Sockel weise sie eine Höhe von 2,70 Metern auf. „Sie wurde aus über 4000 Beilagscheiben zusammengeschweißt und dann künstlich gerostet. Für die Augen wurden grüne Glaskugeln verwendet.“

Seit einer Woche hat der 15.000-Einwohner-Ort eine neue Sehenswürdigkeit. Nicht nur das Apothekerehepaar ist von der überlebensgroßen Feli begeistert. Auch die Einwohner spenden Beifall. „Das war die beste Reklame, die ich jemals gemacht habe“, freut sich Winter.

Spatz in Kurzeitpflege: Der Frühling in Berlin bricht Temperaturrekorde. So suchen auch Tiere Zuflucht dort, wo sie Kühle vermuten. Die Tage verirrte sich eine Taube in unsere noch schattigen Kreuzberger Redaktionsräume. Nur mit Mühe konnte sie davon überzeugt werden, wieder das warme Weite zu suchen. Auch die Pelikan-Apotheke in Tempelhof bekam gefiederten Besuch. Entdeckt wurde er erst, als es schon beinahe zu spät war. Aus dem Schaufenster fischte das Team einen völlig dehydrierten Spatz.

Die Mitarbeiter tauften ihren unfreiwilligen Gast auf den Namen Heinrich. „Wir hatten viel Spaß dabei, ihn trotz des laufenden Betriebs mit viel Liebe wieder aufzupäppeln“, erzählt PTA Nancy Neupert. Im dicksten Offizin-Gewühl gingen sie planvoll vor. „Wir gaben ihm Wasser über eine 2-ml-Spritze direkt in seinen Schnabel. Auf einem Uhrglas mischten wir etwas von unserem Frühstücksbrot mit Wasser, welches er dann auch eifrig mampfte. Zusätzlich hatten wir im Backoffice aus einem Korb, Küchenrolle und Ästen liebevoll einen kleinen Käfig gebastelt.“ So hätten sie immer ein Auge auf ihren kleinen Patienten halten können.

Schon einen Tag später sei der Spatz wieder zu Kräften gekommen. Schweren Herzens entließen die Mitarbeiter ihn in die Freiheit. Und auch wir wünschen Heinrich alles Gute auf dem Weg durch den Sommer!

Reiten für freieres Atmen: Vor 50 Jahren brachte die Starnberger Firma Pari ihr Inhalationsgerät Pari Boy auf dem Markt. Zum goldenen Jubiläum hat der Hersteller die große Benefizaktion Mitmachair initiiert. Wer sich bei einer öffentlichen Sportveranstaltung mit dem kostenlos erhältlichen Funktionsshirt ablichten lässt und das Foto auf der Aktions-Facebook-Seite hochlädt, tut Gutes für Patienten mit Mukoviszidose. Für jeden Beitrag zur Aktion spendet Pari 10 Euro an zwei Selbsthilfeträger. „Sport treiben – Luft zum Atmen schenken“, lautet der Slogan dazu.

„Wir finden die Aktion ganz toll“, bekundet Andrea Gau, Inhaberin der Stadt-Apotheke im baden-württembergischen Bad Waldsee bei Ravensburg. Das Team legt sich mächtig ins Zeug. „Jedes Jahr laufen wir beim Lauffieber-Teamlauf mit und haben diesmal eine Mannschaft mit 24 Menschen für die Aktion auf die Beine gestellt.“ Die Apotheke ersprintete sich dabei einen achtbaren achten Platz. Für jeden Mitläufer legte Gau noch einmal zusätzliche 10 Euro Spende obendrauf.

Doch aufs Laufen beschränkt sich das Engagement beileibe nicht. Hannah Kibler, Jana Brielmayer, Maria Hepp und Andrea Gau ritten beim Mannschaftsspringen in Weingarten für die Apotheke mit, und auch Stand Up Paddling findet sich im athletischen Repertoire. Multifit bleiben und dabei Gutes tun – dafür von uns alle Daumen hoch!

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