Einbrecher findet Bargeld-Vorrat im Notdienstversteck Carolin Ciulli, 27.06.2022 12:35 Uhr
In der Moritz-Apotheke in Niederndodeleben in Sachsen-Anhalt hat ein Einbrecher Arzneimittel und Bargeld gestohlen. Der Mann wurde geschnappt, weil einer Anwohnerin in der Nacht zu Sonntag das Taschenlampenlicht aufgefallen war. Für Inhaberin Bärbel Schiller ist die Tat nicht nur schlimm, weil sie den Mann als Kunden kannte, sondern auch, weil er ihr Bargeldversteck entdeckte.
Das Wochenende war für Schiller aufregend. Am späten Samstagabend gegen 22 Uhr wurde sie in die Apotheke gerufen, weil eine Scheibe eingeschlagen wurde. Zunächst fehlte nichts weiter und von einem Diebstahl war keine Spur. Das Fenster sei provisorisch mit Pappe geschlossen worden, so die Inhaberin. Danach ging sie wieder nach Hause.
Nach Mitternacht wurde sie erneut alarmiert. Diesmal erwischte die Polizei einen Apothekeneinbrecher. Die Einsatzkräfte wurden gerufen, weil eine Anwohnerin zuvor meldete, dass sie in der Apotheke Taschenlampenlicht gesehen hatte. Der Täter versuchte zu flüchten, konnte aber in der Nähe festgenommen werden. Er stieg über das kaputte Fenster ein, das er zuvor eingeschlagen hatte.
Privater Geldvorrat gestohlen
In der Apotheke stahl er Medikamente wie Tilidin und Schmerzmittel. „Er hat genau gewusst, was er gesucht hat“, sagt Schiller. Die Apothekerin kennt den 19-Jährigen, weil er zuvor bereits mit Betäubungsmittel-Rezepten als Kunde in die Offizin kam. „Es ist schlimm, wenn man die Leute kennt.“ Wie der Mann mehrere tausend Euro in einer Kiste im Notdienstzimmer gefunden hat, ist für die Apothekerin ein Rätsel. Das Bargeld sei gut versteckt gewesen. „Das war privates Geld“, sagt sie. Der Safe der Apotheke blieb unangetastet. Ihre Sammlung von in- und ausländischen Zwei-Euro-Münzen ließ er zurück.
Aktuell ist die Inhaberin mit ihrem Team dabei, eine Inventur durchzuführen, um weitere fehlende Arzneimittel festzustellen. Sie ist froh, dass der junge Mann beim Einbruch nichts in der Apotheke demoliert hat. Das sei der dritte Einbruch in zehn Jahren, sagt sie. Der Mann versuchte es zuvor bereits bei einer weiteren Apotheke in dem Ort – dort sei er jedoch am Sicherheitsglas der Eingangstür gescheitert.