Glück für ein Apothekenteam in Sachsen-Anhalt: Wer hat schon eine Chefin, die einen als Dank für harte Arbeit ein Dinner beim Gourmetexperten erspielt? Diese und weitere Geschichten erzählen wir bei unserem Rundgang durch die Apothekenlande.
Drei-Gänge-Menü mit Domblick: „Einen besonderen Abend in einmaliger Atmosphäre“ mit Blick auf den Magdeburger Dom verschenkt der MDR Sachsen-Anhalt jeweils in denn nächsten Monaten. Sternekoch Robin Pietsch kocht exklusiv für sechs Freunde, Arbeitskollegen, Nachbarn oder Vereinskameraden. Dafür muss man sich allerdings bewerben und ein Quiz überstehen. Die Blankenburger Apotheke im Nordharz-Center griff sofort zu. „Unsere Apotheke gibt es erst seit einem Jahr“, erzählt Inhaberin Susanne Bormann. „Mein Team war gerade in der Aufbauphase sehr geduldig und hat immer mitgezogen. Doch weil wir Familien haben, fehlt uns die Zeit, auch mal etwas nach Feierabend gesellig zu unternehmen.“
Tatsächlich wurde die Apotheke in die Morgensendung gelost. Mitten im laufenden Betrieb musste Bormann innerhalb von 30 Sekunden so viele Fragen wie möglich zum aktuellen Zeitgeschehen in Sachsen-Anhalt und Deutschland beantworten. „Die Kolleginnen links und rechts haben mir die Hand gehalten und mich mit Traubenzucker versorgt“, erzählt sie. Fünf Richtige konnte sie auf ihrem Haben-Konto verbuchen. Den Rest der Woche musste das Team noch zittern, doch an die reife Leistung ihrer Chefin kam kein Kandidat mehr heran.
Am letzten Dienstag schlossen die Mitarbeiterinnen schon gegen halb fünf die Pforten und fuhren nach Magdeburg ins MDR-Funkhaus. Nach allen Regeln der kulinarischen Kunst ließen sie sich von Pietsch und seinem Team bei einem Drei-Gänge-Menü, Wein und Live-Musik verwöhnen. „Das Essen war super und wir haben einen tollen Abend mit der Band Bernikaloe verlebt“, schwärmt Bormann. „Das war gefühlt wie unter Freunden.“ Doch auch der schönste Abend ging mal vorbei. Am Mittwoch um 8 Uhr war die Apotheke im Nordharzcenter schon wieder wie gewohnt für ihre Kunden präsent.
Spinningradeln für Herzkinder: Wer ein Kind mit einem Herzfehler hat, fühlt sich oft überfordert und hilflos. In Österreich gibt es darum die „Herzkinder“. Der Verein steht mit Rat und Tat zur Seite und arbeitet eng mit dem Kinderherzzentrum Linz und vielen Kinderkardiologen aus dem ganzen Land zusammen. Mit dem Verkauf von Patenschaften an klein- und mittelständische Unternehmen wird die Arbeit zusätzlich unterstützt.
Da machen wir mit, dachte sich die Marien-Apotheke im Tiroler Absam und machte zugleich aus der Not eine Tugend. An zwei Tagen gastierte hier die Straßenrad-WM. Die Apotheke lag entlang der Route und war nur mit Umwegen erreichbar. „Wir stellten dem Anlass gemäß vier Spinning-Räder auf, die uns gesponsert wurden, und baten unsere Kunden, für den guten Zweck zu radeln“, erzählt Apothekerin Cornelia Halbgebauer. Gefühlt trat die gesamte 7100-Einwohner-Gemeinde in die Pedale. Jung und alt war dabei: Von den Schülern der Sport-Neue Mittelschule bis hin zu Mitgliedern von Kirchenchor, Bürgermusikkapelle oder Schützengilde. Sogar die lokalen Sporthelden Andreas und Wolfgang Linger, 2006 und 2010 Rodel-Olympiasieger im Doppelsitzer, schwangen sich aufs Rad.
„100 Kilometer ergab eine Patenschaft für ein Herzkind. Wir sind unglaubliche 2240 Kilometer geradelt“, freut sich Halbgebauer. Das ergab summa Summarum 22 Patenschaften. Dank einiger zusätzlicher Spenden kam ein Spendenscheck in Höhe von 4180 Euro zusammen. „Die Asamer haben Unmögliches möglich gemacht und ihre Herzen sprichwörtlich für einen guten Zweck geöffnet. Wir sind überwältigt von so viel Engagement.“
Silber-Apotheke als Denkmal des Monats: Die Markt-Apotheke in Luckau durfte sich im September gleich zweimal freuen. Besitzerin Dorit Kämke feierte das Silberjubiläum ihres Betriebs mit Sekt und Sonderaktionen. Zeitgleich kürte die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen im Land Brandenburg“ das Haus zum „Denkmal des Monats“.
Die Gemeinde gab auf Facebook gleich eine kleine Geschichtslektion dazu: Das Gebäude Am Markt 29 wurde in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts auf der Ostseite des Luckauer Marktplatzes errichtet und ist in seiner Grundstruktur noch heute erhalten. Im 17., 18. und Mitte des 20. Jahrhunderts war das Wohn- und Geschäftshaus bereits im Besitz von Ärzten, die hier die medizinische Versorgung sicherstellten.
Als Kämke vor 25 Jahren die Apotheke eröffnete, begab sie sich Stück für Stück an die Sanierung des Hauses. Hervorzuheben seien insbesondere die in Resten erhaltene barocke Stuckdekoration, das aufwendig dekorierte Hoftor sowie die Voluten, Muscheln und Kugeln am Giebel, findet die AG. Wir gratulieren herzlich zum doppelten Feieranlass!
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