Dioxin-Skandal

Ei 0-DE-0521041: Sofort entsorgen

, Uhr aktualisiert am 05.04.2012 10:05 Uhr

Das NRW-Verbraucherschutzministerium hat die Stempelnummer der mit Dioxin verseuchten Bio-Eier eines Hofes aus dem Kreis Minden-Lübbecke veröffentlicht. Eier mit der Nummer 0-DE-0521041 sollten Verbraucher und Handel schnellstmöglich entsorgen. „Die Verbraucher können nun gucken, ob sie diese Eier gekauft haben. Dann sollten sie sie sofort wegwerfen“, sagte ein Ministeriumssprecher in Düsseldorf.

Unterdessen wurde das Gift auch bei zwei kleinen Direktvermarktern in Duisburg gefunden. Das Ministerium warnte am Mittwochabend vor deren Eiern und wies die Stadt Duisburg an, die Betriebe zu sperren. Es handele sich um einen Direktvermarkter mit 120 Bio-Hennen und einen weiteren Betrieb mit 150 Legehennen. Details zu der Verseuchung nannte das Ministerium nicht. Sie sei bei amtlichen Routinekontrollen aufgefallen. In Düsseldorf sieht man allerdings bislang keinen Zusammenhang mit der Dioxinverseuchung in dem großen Betrieb im Kreis Minden-Lübbecke.

Eier von dem ostwestfälischen Hof mit rund 25.000 Legehennen hatten eine bis zu sechsmal über dem Grenzwert liegende Konzentration des Dioxin-ähnlichen PCB (Polychlorierte Biphenyle) aufgewiesen. Letztmalig seien dessen Eier am 7. März an einen Verpacker ausgeliefert worden. Sie hatten das Mindesthaltbarkeitsdatum 31. März. Der Betrieb beliefert nach Angaben des Ministeriums vor allem Supermärkte.

„Wir kennen die Ursache noch nicht“, sagte der Sprecher. In dem auf dem Hof aktuell verwendeten Futter seien keine Verunreinigungen gefunden worden. Genauere Erkenntnisse erhoffe man sich von der Analyse der Rückstellproben des älteren Futters. Der Lieferant des Futters sitze in Niedersachsen. Die dortigen Behörden seien eingeschaltet worden. „Auf dem Hof sind auch Bodenproben genommen worden.“

Weil das Mindesthaltbarkeitsdatum der letztmalig vom Hof ausgelieferten Eier abgelaufen sei, liegt nach Einschätzung des Ministeriums vermutlich keine belastete Ware mehr in den Supermärkten. Die belieferten Verkaufsstellen sollen dennoch die Stempelnummer ihrer Eier kontrollieren.

Auf dem Hof werden die Legehennen in vier Ställen gehalten. Bei Eiern aus zwei Ställen seien deutlich überhöhte Dioxinwerte festgestellt worden, bei Eiern aus den beiden anderen Stallungen leicht erhöhte Werte. Ergebnisse der Dioxinanalysen sollen voraussichtlich nicht vor Freitag vorliegen. Der Hof wurde nach dem Fund vorerst gesperrt.

 

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