Intensivmedizin

EDV-Check gegen Medikationsfehler dpa, 23.06.2010 13:57 Uhr

Berlin - 

Die Zahl der Ärztefehler in Deutschland ist auch 2009 nicht gesunken: In knapp 30 Prozent der mehr als 7000 Fälle, die bei den Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärzteschaft im vergangenen Jahr bearbeitet wurden, lag tatsächlich ein Behandlungsfehler vor. Jeder Vierte davon führte zu einem Gesundheitsschaden. Das zeigt eine aktuelle Statistik, die die Bundesärztekammer vorstellte.

Die meisten Fehlbehandlungen gab es wie in den Vorjahren bei Hüft- und Kniegelenkarthrosen sowie Arm-, Bein- und Sprunggelenkbrüchen - vor allem im Bereich der Unfallchirurgie. In rund 70 Prozent der Prüfungsanträge von Patienten wurden hingegen keine Arztfehler festgestellt.

Medikationsfehler gab es vor allem im Bereich der Intensivmedizin; hier wollen die Ärzte die Therapie sicherer machen. Das könne durch eine einheitliche Farbkodierung der Arzneimittel sowie durch den Einsatz von EDV anstatt schwer lesbarer Handschriftnotizen in den Krankenakten geschehen, schlug Professor Dr. Walter Schaffartzik, Ärztlicher Leiter des Unfallkrankenhauses Berlin, vor.

Oft seien nämlich mangelnde Absprachen zwischen Pflegern, Stress und Übermüdung Grund für die Fehler in der Routinebehandlung. Auch ein automatischer EDV-Check, ob sich sämtliche einem Patienten zu verabreichende Medikamente überhaupt vertragen, könne die Arbeit auf der Intensivstation erleichtern und sicherer machen.