Infektionskrankheiten

Ebola-Patient in Leipziger Klinik gestorben dpa, 14.10.2014 11:47 Uhr

Berlin - 

Fünf Tage kämpften Mediziner in Leipzig um das Leben eines Ebola-Patienten aus Afrika. Umsonst – der 56-Jährige erlag in der Nacht seiner Erkrankung. Der Mann war der dritte Ebola-Patient, der nach Deutschland gebracht worden war.

Der in einem Leipziger Krankenhaus behandelte Ebola-Patient aus Afrika ist tot. Der Mann starb in der Nacht zum Dienstag auf der Isolierstation des Klinikums St. Georg. „Trotz intensiv-medizinischer Maßnahmen und höchsten Anstrengungen des medizinischen Personals erlag der 56-jährige UN-Mitarbeiter der schweren Infektionskrankheit“, teilte die Klinik am Dienstag mit. Weitere Informationen gab es zunächst nicht, das St. Georg kündigte eine Mitteilung im Laufe des Tages an. Der Mann ist der erste in Deutschland gestorbene Ebola-Patient.

Der 56-Jährige war am vergangenen Donnerstag mit einem Spezialflugzeug von Liberia aus nach Leipzig geflogen und seitdem dort unter schärfsten Quarantänemaßnahmen versorgt worden. Die Ärzte hatten seinen Zustand bei seinem Eintreffen als „hochgradig kritisch, wenngleich stabil“ bezeichnet. Schon vorige Woche wollten die Ärzte die Überlebenschancen ihres Patienten nicht einschätzen.

Der Mann war der dritte Ebola-Patient, der nach Deutschland gebracht worden war. Einer wird noch in Frankfurt/Main versorgt, ein weiterer war nach fünf Wochen Behandlung gesund aus einer Hamburger Klinik entlassen worden.

In Leipzig war der Patient unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen auf der Sonderisolierstation der Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin behandelt worden. Für andere Patienten, Besucher oder die Öffentlichkeit bestand nach Klinikangaben keine Gefahr.

Ebola grassiert derzeit in Westafrika. Vor allem die Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone sind betroffen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind bereits mehr als 4000 Menschen an Ebola gestorben.