Infektionskrankheiten

Wieder Ebola-Tote in Sierra Leone dpa, 15.01.2016 14:51 Uhr

Berlin - 

Nur einen Tag nach dem offiziell verkündeten Ende der Ebola-Epidemie in Westafrika ist in Sierra Leone erneut ein Mensch dem Virus zum Opfer gefallen. Eine Frau starb in der Stadt Magburaka im Zentrum des Landes an Ebola, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und örtliche Behörden erklärten.

Sierra Leone war von der WHO bereits im November für Ebola-frei erklärt worden. Seitdem hatte es keine gemeldete Erkrankung mehr gegeben. Am Donnerstag hatte die WHO auch Liberia für Ebola-frei erklärt. Damit waren erstmals seit Ausbruch der Seuche vor gut zwei Jahren alle drei betroffenen westafrikanischen Länder offiziell Ebola-frei.

Das bedeutete das Ende der Epidemie in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Die WHO und andere Experten hatten allerdings gewarnt, dass es im Laufe des Jahres noch einzelne Krankheitsfälle geben könnte. „Es besteht weiterhin ein Risiko“, betonte ein WHO-Sprecher in Genf.

Wie sich die nun verstorbene Frau angesteckt hatte, blieb zunächst unklar. Der WHO zufolge starb sie bereits am Dienstag. Erst nach ihrem Tod wurde sie auf Ebola hin getestet. Örtliche Medienberichte hatten zunächst von einem Jungen als Opfer gesprochen. Die betroffenen Länder haben inzwischen adäquate Behandlungskapazitäten und Vorsichtsmaßnahmen, so dass einzelne Fälle zu keiner neuen Epidemie führen sollten.

Der bislang verheerendsten Ebola-Epidemie fielen in den drei Ländern Westafrikas mehr als 11.300 Menschen zum Opfer. Ein Land wird für frei von Ebola erklärt, wenn es 42 Tage – die doppelte Zeitspanne des maximalen Inkubationszeitraums – keine neuen Fälle gegeben hat.

Das tödliche Ebola-Virus stellt Forscher weiterhin vor Rätsel. Experten gehen davon aus, dass sich das Virus zum Beispiel beim Verzehr von infizierten Wildtieren auf Menschen überträgt. Hoffnungen richten sich auf die Entwicklung von Impfstoffen, bei der in letzter Zeit Fortschritte erreicht wurden.