Ebola-Fonds: Spahn stockt auf dpa, 04.10.2019 20:13 Uhr
Im Kampf gegen Ebola unterstützt Deutschland die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Afrikanische Union (AU) mit
insgesamt vier weiteren Millionen Euro.
Bei einem Treffen mit WHO-Vertretern in der ostkongolesischen Stadt Goma kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag an, den 2015 nach der ersten Ebola-Krise eingerichteten Notfallfonds um drei Millionen Euro aufzustocken. Deutschland gilt mit 33,6 Millionen Euro seit Gründung des Fonds bereits als größter Beitragszahler weltweit.
Außerdem wolle Deutschland die Afrikanische Union zusätzlich mit einer Million unterstützen, kündigte Spahn einen Tag zuvor in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba an. „Gesundheit kennt keine Grenzen“, sagte Spahn. Es gebe erste Medikamente, die heilen. „Unser Hauptproblem ist die Sicherheitslage im Ost-Kongo, so dass viele Menschen im Moment nicht erreicht werden können“, sagte er.
Spahn befindet sich auf einer Afrikareise, die in Äthiopien und Ruanda begann. Seine nächste Station vor dem Rückflug wird Nigeria sein. Er will sich ein Bild davon machen, wie internationale, deutsche und heimische Organisationen Ebola in der Region bekämpfen.
Laut WHO haben fast zwei Drittel aller Ebola-Patienten, die behandelt wurden, die gefährliche Krankheit überlebt. Von den 1555 Menschen, die bislang in ein Ebola-Behandlungszentrum eingeliefert worden seien, konnten 1000 geheilt werden.
Allerdings sind insgesamt nach Angaben der kongolesischen Behörden bislang 3198 Menschen an Ebola erkrankt und 2137 Menschen gestorben. Etliche Menschen, die sich infizieren, werden von ihren Angehörigen nicht in ein Behandlungszentrum gebracht. Das liegt unter anderem daran, dass für viele Menschen der Weg in eine derartige Klinik zu weit und sehr gefährlich ist, da im Ost-Kongo zahlreiche bewaffnete Gruppen aktiv sind. Zudem hat die Bevölkerung große Angst und Misstrauen gegenüber der Krankheit und den Ebola-Helfern.
Die Epidemie wütet seit mehr als einem Jahr vor allem in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri im Osten des Landes. Nach der verheerenden Epidemie in Westafrika 2014/2015 mit über 11.000 Toten ist dies der bislang schlimmste Ausbruch. Er ist wegen der instabilen Lage in der Region besonders schwer in den Griff zu bekommen.