Die private Händlerin hat die homöopathischen Arzneimittel offenbar über Jahre gesammelt. Mit Hilfe des „Homöopathischen Repetitoriums“ der DHU seien Mann, Kinder und Tiere behandelt worden. Ihre Sammlung verkauft sie aus Altersgründen: „Nun bin ich nur noch allein da und durch mein Alter eben schon mit zig Hämmern behandelt worden, so dass das 'Anstupsen' vermittels Globuli bei mir nicht mehr so richtig funktioniert.“

Die Flaschen seien angebrochen, aber hygienisch und im Dunkeln verwahrt worden, schreibt die Händlerin. Zudem bekräftigt sie: „Bin sehr sauber und Nichtraucher.“ Die Präparate werden inklusive Holzsetzkasten und zwei Büchern für einen Gesamtpreis von 60 Euro angeboten. Es handelt sich nicht um eine Auktion. Das Angebot trägt den Titel „Homöopathie Apotheke“ und läuft noch 20 Tage.

Viele Fläschchen seien mindestens noch halb voll – meist aber mehr, schreibt sie. Bereits ausgeschüttete Globuli seien nie zurückgefüllt worden. „Es spielt nicht die große Rolle, ob ich jetzt fünf oder sieben dieser kleinen Kugeln auf einmal nehme.“ Auf manchen Flaschen sei der Verwendungszweck vermerkt. Handschriftliche Bemerkungen gebe es auch in dem Buch.

Die Menge der Globuli erlaubten es, gegen beinahe alle Zustände gewappnet zu sein. Ein Verfallsdatum gebe es nicht, da die Kügelchen nur aus Zucker und den geringen Potenzen bestünden, heißt es weiter. „Ich bin äußerst hygienisch und ordentlich, so dass Sie mir vertrauen können.“

Die Händlerin ist Autodidaktin: „Ich habe mich selbst unterrichtet.“ Ihre Schwester – eine klassische Medizinerin – habe sie sogar um Rat gefragt. Sie beschreibt, dass sie in der Familie aber auch auf Skepsis gestoßen ist – insbesondere bei ihrem Gatten. Dieser wurde dennoch regelmäßig erfolgreich behandelt. „Ich bin von der Homöopathie einhundertprozentig überzeugt, die Tiere und kleinen Kinder, die ja keine Ahnung vom Placebo-Effekt haben, reagierten immer positiv auf die gegebenen Globuli.“

Homöopathische Arzneimittel werden immer wieder über Ebay versteigert. Aktuell finden sich etwa zwei Angebote für die Schüßler-Salze Nr. 9 und Nr. 10. Der private Händlerin zufolge sind die Produkte aber nicht gebraucht worden und bis 2019 haltbar. Gegen Angebote dieser Art gehen die Apotheker seit Jahren vor. Der illegale Verkauf von Arzneimitteln über Internetplattformen ließ sich bisher aber nicht stoppen.