Etikette

Der Prof. genügt

, Uhr aktualisiert am 04.04.2016 12:44 Uhr
Berlin -

Wer Briefe oder E-Mails schreibt, steht oft vor der Frage, wie man Professoren, Doktoren und Adelige anschreibt. Man möchte keinen Fehler machen und schon gar nicht den Empfänger mit einer falschen oder unpassenden Anrede verärgern. Das Problem besteht nicht nur bei einer schriftlichen Korrespondenz, sondern auch, wenn man einen Menschen das erste Mal trifft, erklärt Etikette-Trainerin Nandine Meyden. Vier Tipps zur mündlichen und schriftlichen Anrede:

In Briefen und E-Mails: Hier reicht ein Titel, nämlich der höhere. Dabei werden die üblichen Titel abgekürzt, aus dem Professor wird der Prof. und aus dem Doktor der Dr., erklärt Meyden. Die anderen Titel kann man getrost weglassen. Beispiel: Aus Professor Doktor Luise Meier wird in der Anrede „Sehr geehrte Frau Prof. Meier“.

Mehrere Adressaten in E-Mails: Soll die E-Mail an mehrere Empfänger verschickt werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. „Sind die beiden in der gleichen Firma, schreibt man den Ranghöheren zuerst an, unabhängig davon, ob er einen Titel besitzt oder nicht“, erläutert Meyden. Im Beispiel ist Herr Meier Geschäftsführer, Frau Dr. Müller Abteilungsleiter. Die Anrede würde lauten: „Sehr geehrter Herr Meier, sehr geehrte Frau Dr. Müller“. Schreibt man dagegen zwei gleichrangige Professoren an einer Hochschule an, sortiert man die beiden nach dem Alphabet.

Im Adressfeld auf dem Brief: Auf den Briefbogen gehören alle Titel, der Professor wird ausgeschrieben, beim Doktortitel bleibt die Kurzform. Beispiel: Ein Professor mit zwei Doktortiteln wird wie folgt notiert: Professor Dr. Dr. Karl Meier. „Wenn allerdings im Anschreibefenster zu wenig Platz ist, darf man auch den Professor abkürzen“, erklärt Meyden.

Grafentitel: Wer noch einen Adelstitel trägt, sollte mit diesem auch angesprochen und angeschrieben werden. Das gebiete die Höflichkeit, erklärt Meyden. Dabei verzichtet man auf das Herr oder Frau in der Ansprache. Beispiel: „Sehr geehrte Gräfin von Hohenzollern“. Im Beruf verzichten laut Meyden viele auf den Adelstitel und werden nur mit „Frau von Hohenzollern“ angesprochen.

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