Bakterienkontamination

E. coli in Erfurter Trinkwasser dpa, 10.07.2012 18:25 Uhr

Berlin - 

Im Trinkwasser aus Erfurt und der Umgebung sind E. coli gefunden worden. Rund 230.000 Menschen in der Landeshauptstadt und einigen Orten der Umgebung sind davon betroffen. Laut der Amtsärztin Dr. Helga Peter sind in mehreren Proben sieben bis zehn Bakterien je 100 Milliliter nachgewiesen worden. Für Trinkwasser ist laut Verordnung ein Nullwert vorgeschrieben – die Darmbakterien weisen auf eine fäkale Verunreinigung des Wassers hin.

Die Betroffenen sollten ihr Leitungswasser mindestens fünf Minuten lang abkochen, sagte eine Sprecherin der Erfurter Stadtwerke. Um die gesundheitsgefährdenden Erreger abzutöten, sei die Chlordosierung erhöht worden, sagte eine Sprecherin des Versorgers Thüringen Wasser. Dies gelte bis mindestens Donnerstagabend.

Wie die Darmbakterien ins Trinkwasser gelangten, war zunächst unklar. In einigen Erfurter Supermärkten war am Dienstag Tafelwasser nahezu ausverkauft, ergab eine Nachfrage bei mehreren Supermarktketten. „Wir haben die Meldung auch erst gestern bekommen und bereiten eine Sonderlieferung vor“, sagte eine Tegut-Sprecherin. Auch andere Händler wollten zusätzlich Wasser ordern.

Bis Dienstagnachmittag seien noch keine von den Keimen verursachten Krankheiten gemeldet worden, sagte Peter. „Vor allem alte Menschen, Kinder und Kranke sind gefährdet.“

Die Darmbakterien können unter anderem Durchfall auslösen. Sie weisen auf eine fäkale Verunreinigung des Wassers hin. Einige Gastronomen in Erfurt schenkten keinen Kaffee aus. „Bei vielen Restaurants sind die Kaffeeautomaten direkt an die Wasserleitung angeschlossen. Ein Vorbrühen ist daher oft nicht möglich“, sagte eine Sprecherin des Thüringer Hotel- und Gaststättenverbandes.