Düsteres Omen? Das Apotheker-Bleigießen APOTHEKE ADHOC, 01.01.2018 08:52 Uhr
Zwischen Dinner for One und dem Feuerwerk stand das Bleigießen auf dem Programm. Die befreundeten Apotheker Chrissi, Jutta, Rainer und Flo hielten auch in diesem Jahr an der Tradition fest. Mal sehen, was Plumbum den Pharmazeuten weissagte.
„Das ist ein Hahn! Das bedeutet, wir Apotheker sollen im kommenden Jahr streitbar und mutig sein und unseren Stolz wiederfinden“, ruft Flo entschlossen. „Oder es heißt, dass du ein aufgeblasener Gockel bist, der im nächsten Jahr gerupft wird...“, flüstert Chrissi.
„Der wahre Künstler schafft zwei Figuren aus einem Löffel: Ich habe ein Streichholz und, äh, einen Golfschläger? Fängt jetzt schon Kassandra mit diesen Klischees an?! Ich hasse Golf!“, mosert Rainer.
Jutta: „Guck mal, von hier aus sieht dein Golfschläger eher wie eine große Schöpfkelle aus. Zusammen mit dem Streichholz sagt das über das Honorargutachten: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird und du kannst im neuen Jahr aus dem Vollen schöpfen!“
„Dazu passt mein Angelhaken“, sagt Flo. „Stadtkind“, flötet Jutta, „das ist eine Brücke.“ „Unter der ich dann demnächst schlafen muss, wenn die Politik so weiter macht. Guck mal, man sieht sogar im Detail das Apothekensterben: Links Stand heute mit knapp 20.000 Apotheken, rechts die Zukunft.“
Chrissi hat es leichter – und eine eindeutig positive Botschaft: „Eine Rose! Ich werde im nächsten Jahr endlich meine große Liebe finden.“ Die anderen gucken erstaunt, Flo erschrocken. Chrissi verlegen: „Oder ich schnappe dem fiesen Kollegen aus der Rosen-Apotheke seine nette Approbierte weg.“
„Ich finde den Kollegen aus der Löwen-Apotheke viel schlimmer.“ Sagt's und gießt einen Löwen. „Der sieht aber aus, als würde auf der Seite liegen. Tot?“, wirft Chrissi ein. Jutta schmunzelt.
Dann wieder Flo: „Das links ist eine Krone.“ Und auf der anderen Seite ein Totenkopf“, ergänzt Chrissi. „Heißt?“ „Keine Ahnung. Game of Thrones?“
Rainer: „Ein Pilz. Wie einfach. Ich werde Glück haben. Bringst du mir ein Bier mit, Flo?“
Chrissi: „Das sieht aus wie ein schreiender Gnom. In einem Projektil?“ Jutta: „Vielleicht heiratest du ja wirklich nächstes Jahr!“
Jutta macht eine Qualle. Da sind sich alle einig: „Also doch Strandurlaub und nicht wandern“, sagt sie in Rainers Richtung.
Flo kratzt die Reste aus dem Löffel und freut sich: „Ein Glücksschwein!“ „ein kopfloses“, ergänzt Chrissi.
Danach gießt Flo ein Küken aus einem Ei. „Kinder?“, fragt Jutta.
Bei Rainers nächster Figur tun sich alle schwer. Es könnte eine Schnecke sein. „Oder ein Skarabäus. Na klar, ein Pillendreher…“
Niemand hat eine Antwort darauf, was Juttas Fasan bedeutet. Ja, hätte sie Safran gegossen oder Sartane, aber so.
Bei Chrissi gibt es ähnliche Probleme, die Luft ist ein bisschen raus. „Sieht aus wie geschmolzenes und wieder erkaltetes Blei“, sagt sie lakonisch. Jutta tröstlich: „Ein Seepferdchen. Ja, wir Apotheker müssen schwimmen lernen.“
„Ich finde, es sieht aus wie eine Schreibfeder“, protestiert Chrissi. „Schreibe ich eben einen Roman.“
Flo macht sich an seinen letzten Löffel und gießt einen Harlekinschuh. „Weil wir die Narren der Nation sind?!“
Als Jutta einen geschossenen Vogel gegossen hat, beschließen sie und Chrissi, jetzt mal einen Sekt aufzumachen.
Rainer schafft zum Schluss noch einen Dreier: Eine Kugel, eine Schleuder und eine Frauengestalt auf einem Schiff. „Die Loreley!“ Chrissi und Jutta aus der Küche im Chor: „Aus ihren Liebesbanden war keine Rettung mehr. Prost!“