Düsseldorf

Apothekerin bietet „Baustellen-Lieferservice“ Maria Hendrischke, 07.09.2015 11:06 Uhr

Berlin - 

Die Apotheken an der Benderstraße in Düsseldorf leiden unter zahlreichen Baustellen. Sämtliche Zufahrtswege sind blockiert, was Kunden und Zulieferer aufhält. Noch mindestens bis zum nächsten Sommer soll das so bleiben – Umsatzrückgänge machen sich bereits bemerkbar. Doch die Phönix-Apotheke weiß sich zu helfen.

„Das Problem ist, dass nicht nur in der Benderstraße gebaut wird. In der gesamten Umgebung der Apotheke gibt es Baustellen, dadurch sind alle Zufahrtswege gesperrt“, beschreibt Zoya Sepehri, Inhaberin der Phönix-Apotheke, die aktuelle Situation. Die Benderstraße wird komplett umgebaut: Weniger Fahrspuren, einen Radweg, eine neue Straßenbahnschiene und einen breiteren Fußgängerweg soll es geben. Daran wird seit Mai gearbeitet – und das noch bis zum kommenden August.

Bis dahin änderten sich die Absperrungen täglich, da immer an einer anderen Stelle gebaut werde, erklärt Sepehri. „Mal ist der eine, mal der andere Zufahrtsweg dicht“, sagt die Apothekerin. Auch sie selbst plane daher nun etwa eine Dreiviertelstunde länger für den Weg zur Arbeit ein. Die Zulieferer hätten große Schwierigkeiten: „Jeden Tag kommt es zu Verspätungen zwischen 30 Minuten und einer Stunde“, berichtet Sepehri. „Wir können unseren Kunden daher kaum eine feste Uhrzeit sagen, wann sie ein bestelltes Medikament abholen können.“

Aufgrund der Baustelle komme zudem weniger Laufkundschaft in die Offizin, auch wenn der Weg für Fußgänger frei sei, erzählt sie. Das hat Auswirkungen auf den Umsatz: Sepehri berichtet von Einbußen zwischen 30 und 40 Prozent.

Neben der Phoenix-Apotheke gebe es noch drei weitere Apotheken an der Benderstraße: Die Stifts-, die Kant- und die Neander-Apotheke. „Auch meine Kollegen sind von der Baustelle betroffen“, sagt Sepehri.

Sepehri geht dieses Problem an: „Wir haben unser Sortiment vergrößert, damit unsere Kunden auch mit einem Besuch möglichst alle gewünschten Produkte erhalten können“, erklärt sie. So müssten sie sich nicht mehrfach durch die Baustellen zur Apotheke bemühen. Ab November soll auch die Straßenbahn wieder in der Benderstraße halten können.

„Wir bieten in der Baustellenzeit außerdem einen besonderen Lieferservice an“, ergänzt Sepehri. Nicht nur die Medikamente würden mit dem Fahrrad geliefert; auch kassiert würde direkt bei den Kunden vor Ort. Für Privatpatienten werde sogar zweimal gefahren, um die Rezepte abgestempelt zurückzubringen. Im Schaufenster würden sie mit einem großen Schild auf den Service hinweisen. „Außerdem haben wir den Ärzten in der Gegend Bescheid gesagt“, fügt sie hinzu. „Das Angebot wird wirklich sehr gut genutzt.“