Organspenden

DSO-Vorstand fühlt sich entlastet

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Berlin -

Vetternwirtschaft und Selbstbedienungsmentalität: Gegen den Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) waren im vergangenen Jahr anonyme Vorwürfe erhoben worden. Eine mit der Prüfung beauftragte Hamburger Wirtschaftsprüfungsgesellschaft konnte kein strafbares Verhalten beim Vorstand feststellen. Allerdings soll es bei der DSO zu Verstößen gegen die Geschäftsordnung gekommen sein.

 

Nach einem Bericht der „Ärzte Zeitung“ hat die Stiftung 2007 ohne Genehmigung des Stiftungsrates mehr als eine halbe Million Euro für die Ausstattung von rund 80 Arbeitsplätzen in der neuen Zentrale in Frankfurt ausgegeben. Für eine Summe ab 500.000 Euro sei das aber vorgeschrieben gewesen. Die Süddeutsche Zeitung berichtete, innerhalb von sechs Jahren seien für einen Vorstand vier Dienstwagen angeschafft worden. Außerdem habe der Vorstand Aufträge an Verwandte und Bekannte vergeben. Die Vorwürfe, darunter auch der des Führungsstils nach „Gutsherrenart“, waren im vergangenen Herbst öffentlich geworden.

„Wir sehen uns entlastet“, sagte der medizinische Vorstand der DSO, Professor Dr. Günter Kirste. Er zitierte aus der Zusammenfassung des Gutachtens. Demnach habe die Prüfung der Vorwürfe ergeben, „dass die aufgeworfenen Sachverhalte auf Wissen über tatsächliche Vorgänge bestehen, die aber kein Fehlverhalten des Vorstandes erkennen lassen“.

Zu dem Bericht der Ärzte Zeitung sagte Kirste, dass es bei dem Umzug eine Nachbestellung gegeben habe, so dass der Schwellenwert überschritten worden sei. Aus seiner Sicht seien es zwei Geschäfte gewesen. Das Gutachten war am Mittwoch in nichtöffentlicher Sitzung im Gesundheitsausschuss des Bundestags besprochen worden.

 

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