Drogenkonsum

UN warnt vor Arzneimittelmissbrauch

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Berlin -

Gut jede Woche kommt in Europa eine neue Droge auf den Markt. Die rasante Vermehrung neuer psychoaktiver Substanzen – Designerdrogen, „Legal Highs“ oder „Badesalzdrogen“ genannt – sei besorgniserregend. Das teilte der Internationale Suchtstoff-Kontrollrat (INCB) der Vereinten Nationen in seinem Jahresbericht 2012 mit. Auch der Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente hat dem Bericht zufolge stark zugenommen.

Vor allem in Nordamerika sowie in Süd- und Südostasien würden mehr Arzneimittel missbraucht. Aber auch in einigen europäischen Ländern und Südamerika mache sich der Trend bemerkbar. Immer öfter würden legal erworbene Pillen abgezweigt und danach illegal vertrieben, warnte die Kontrollbehörde.

Besonders auffällig sei der Missbrauch von stimulierenden Substanzen, die eigentlich zur Behandlung des Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms gedacht sind. Die Medikamente würden häufig gespritzt, um die Wirkung zu steigern. Damit erhöhe sich für die Konsumenten aber auch die Gefahr, sich mit HIV oder Hepatitis anzustecken.

Die Kontrolle der neuen Drogen würde immer schwerer, da die Inhaltsstoffe oftmals gar nicht verboten seien, heißt es in dem Bericht. Zwischen 2000 und 2005 wurden den Angaben zufolge durchschnittlich fünf neue Designerdrogen pro Jahr entdeckt. 2011 waren es schon 49, also zehnmal so viele.

Die Konsumenten beziehen ihre Drogen immer häufiger über das Internet. Produziert würden sie in Ländern, in denen die Strafverfolgung eher lax sei. „Das Drogenproblem ist ein echtes globales Problem, das nach einer globalen Lösung verlangt“, sagte der Präsident des Drogen-Kontrollrates, Raymond Yans. Um den globalisierten Handel einzudämmen, werde die Zusammenarbeit zwischen nationalen Regierungen und den Institutionen immer wichtiger.

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