Aids-Hilfe

Drogenersatz für Gefangene

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Drogenkonsumenten sollen auch im Gefängnis sterile Spritzbestecke und eine geeignete Substitutionsbehandlung erhalten, fordert die Deutsche Aids-Hilfe. Rund 1000 Unterschriften, die zudem frei zugängliche Kondome und Gleitgel für Häftlinge fordern, wurden im Büro der Berliner Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) übergeben. In der Hauptstadt findet derzeit ein Treffen der Justizminister der Länder statt.

„Es ist ein Skandal, dass in Deutschland Menschen von hoch wirksamen Methoden zum Schutz ihrer Gesundheit ausgeschlossen werden“, sagt Carsten Schatz, Vorstandsmitglied bei der Aids-Hilfe. Den Initiatoren zufolge gibt es bislang nur in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Lichtenberg sterile Spritzbestecke, obwohl Modellprojekte gezeigt hätten, dass aus der Spritzenvergabe keine Gefahr für das Personal erwachse. Auch Substitutionsbehandlungen und anonyme Kondomvergaben seien für die meisten Inhaftierten in Deutschland unerreichbar.

Mindestens 30 Prozent der Gefangenen sitzen der Aids-Hilfe zufolge wegen Drogendelikten oder Beschaffungskriminalität ein, die meisten konsumierten auch in der Haft Drogen. Bei der gemeinsamen Nutzung von Nadeln sei das Risiko der Übertragung des HI-Virus und des Hepatitis-C-Erregers HCV extrem hoch.

 

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