Drogenbericht

Raucherquote auf historischem Tiefstand

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Berlin -

Junge Menschen rauchen oder trinken weniger. Cannabis ist mit Abstand die verbreitetste illegale Droge; sie wurde bereits von zehn Prozent der Jugendlichen konsumiert. Das hat die Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) herausgefunden. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir in der Drogen- und Suchtprävention auf dem richtigen Weg sind“, sagt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU).

Mortler verweist darauf, dass die Zahl der rauchenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen inzwischen rückläufig sei. 2015 rauchten demnach noch 7,6 Prozent der Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren, 2010 waren dies noch 11,7 Prozent und 2001 sogar 27,5 Prozent. Die Raucherquote in der Altersgruppe liegt damit auf dem historisch niedrigsten Stand. Die BZgA erhebt die Daten seit mehr als 40 Jahren.

Auch unter den 18- bis 25-Jährigen ist die Raucherquote mit aktuell 26,2 Prozent rückläufig. 38,8 Prozent der Befragten aus der Altersgruppen haben noch nie geraucht. Um diesen Trend fortzusetzen, hat sich Mortler für ein baldiges Verbot der Tabakaußenwerbung ausgesprochen. Tabakwerbung schaffe eine positive Einstellung gegenüber dem Rauchen, sagt sie.

Einen Rückgang gebe es auch beim Alkoholgenuss von Jugendlichen, so Mortler. Von den 12- bis 17-Jährigen geben aktuell 10 Prozent und von den 18- bis 25-Jährigen 33,6 Prozent an, dass sie mindestens einmal pro Woche Alkohol trinken. Vor zehn Jahren tranken noch 18,6 Prozent der Jugendlichen und 40,5 Prozent der jungen Erwachsenen regelmäßig.

Sorge bereite ihr allerdings weiterhin das Rauschtrinken. 15,9 Prozent der männlichen und 12,5 Prozent der weiblichen Jugendlichen geben an, dass sie sich mindestens einmal im Monat in einen Rausch trinken. Bei den jungen Erwachsenen sind es 44,6 Prozent der Männer und 32,9 Prozent der Frauen. Man müsse weiter dafür kämpfen, das Alkoholtrinken nicht bagatellisiert werde, fordert Mortler.

Unter den illegalen Drogen steht der Konsum von Cannabis an der Spitze. Fast zehn Prozent der Jugendlichen hätten schon Cannabis probiert. Bei den 18- bis 25-Jährigen sind es ganze 34,5 Prozent. „Wer in dieser Situation die vollumfängliche Legalisierung von Cannabis fordert, der sorgt dafür, dass noch mehr Jugendliche zum Joint greifen“, sagt Mortler.

Andere illegale Drogen spielen in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen im Vergleich dazu eine deutlich untergeordnete Rolle: 4 Prozent der Befragten haben bereits einmal in ihrem Leben Ecstasy probiert, ebenfalls 4 Prozent Amphetamine. Kokain haben 2,9 Prozent der Altersgruppe konsumiert, bei den psychoaktiven Substanzen, sogenannten Legal Highs, sind es 2,2 Prozent. Erstmals wurden Daten zu Crystal Meth erhoben. Hier gaben 0,6 Prozent der jungen Erwachsenen an, die Droge bereits konsumiert zu haben.

Die Drogenaffinitätsstudie der BZgA wird seit 1973 in regelmäßigen Abständen durchgeführt und ist das zentrale Instrument zur Erfassung von Trends im Suchtmittelkonsum junger Menschen in Deutschland. Für die Drogenaffinitätsstudie 2015 wurden etwa 7000 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren im Zeitraum von März bis Juni 2015 befragt.

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