Drogenmissbrauch

Crystal Meth: EU will Gesetzesverschärfung dpa, 20.09.2016 11:10 Uhr

Verschärfter Kampf: Künftig soll es schwerer sein, an die Chemikalie Chlorephedrin zur Meth-Herstellung heranzukommen Foto: Zoll
Berlin - 

Im Kampf gegen die gefährliche Synthetik-Droge Crystal Meth will die Europäische Union den Handel mit einem Vorprodukt einschränken. Wie der MDR berichtet, wird die EU-Verordnung zu den sogenannten Drogenausgangsstoffen zum 21. September 2016 geändert. Demnach fällt die Chemikalie Chlorephedrin, die für die Herstellung von Crystal benötigt wird, künftig in die „Kategorie 1“ der EU-Verordnung und unterliegt damit sehr strengen Handelsrestriktionen sowie Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen.

Chlorephedrin ist bisher leicht zugänglich und unter anderem in Erkältungspräparaten wie Hustensäften enthalten. Vertreiber und Verwender der chemischen Substanz benötigen dem Bericht zufolge künftig eine Erlaubnis für den Besitz dieser Stoffe. Die Gesetzesverschärfung geht vor allem auf das Betreiben Bayerns und Sachsens sowie Tschechiens zurück. Große Teile des in Deutschland gehandelten weißen Pulvers stammen aus Tschechien.

Crystal Meth macht schnell süchtig. Es wirkt stark aufputschend, unterdrückt Durst- und Hungergefühle und betäubt das Schmerzempfinden. Nach dem Rausch leiden die Konsumenten oft an Depressionen und Angstzuständen. Der Langzeitkonsum kann zu schweren körperlichen Schäden führen und Psychosen auslösen. Wer Crystal konsumiert, gewöhnt sich sehr schnell daran und braucht immer höhere Dosen. Die Zahl der Abhängigen steigt seit Jahren an.