Im Kongo ist ein dritter Fall des gefährlichen Ebola-Virus bestätigt worden. Dabei handelt es sich erstmals um einen Patienten in einer Großstadt, wie der Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga mitteilte. Der Fall sei in Mbandaka mit fast 1,2 Millionen Einwohnern festgestellt worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. „Eine neue Phase des Ebola-Ausbruchs ist nun eingetreten“, sagte Kalenga. Die zwei zuvor bestätigten Fälle waren in Bikoro etwa 150 Kilometer von Mbandaka entfernt im Nordwesten des Landes festgestellt worden. Bislang gibt es zudem der WHO zufolge 20 wahrscheinliche und 21 mutmaßliche Fälle.
Die Regierung tue alles, um den Ausbruch einzudämmen, sagte Kalenga. Inzwischen seien 5400 Dosen eines experimentellen Impfstoffs im Land eingetroffen. Damit sollen vor allem Mitarbeiter in Gesundheitseinrichtungen und Menschen, die mit den Ebola-Patienten in Kontakt gekommen waren, geimpft werden.
Die Situation sei mit dem Fall in einer Stadt äußerst ernst und besorgniserregend geworden, sagte Henry Gray, Notfallkoordinator von Ärzte ohne Grenzen. „Der aktuelle Ebola-Ausbruch ist der neunte im Kongo in den vergangenen vierzig Jahren. Bisher waren aber alle in sehr isolierten Regionen, wie vergangenes Jahr in Likati, wodurch sich die Krankheit nie weit verbreitet hat.“
Das Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. 25 bis 90 Prozent der Infizierten sterben. Bei einer verheerenden Ebola-Epidemie 2014 und 2015 starben in Liberia, Guinea und Sierra Leone rund 11.000 Menschen.
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