Polizei sucht Zeugen

Dresden: Räuber überfällt Apotheke mit Pistole

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Berlin -

In Dresden hat ein Unbekannter eine Apotheke mit einer Pistole bewaffnet überfallen und ist geflüchtet. Der Täter ist nach wie vor auf freiem Fuß, die Dresdner Polizei bittet um Mithilfe. Der Täter hatte eine PTA und die Inhaberin der Apotheke mit vorgehaltener Waffe gezwungen, ihm das Geld aus den beiden Kassen zu geben. Erst eine Kundin veranlasste ihn zur Flucht.

Die Bären-Apotheke im Staddteil Seidnitz ist die vielleicht kleinste Apotheke Dresdens, in ihr arbeiten nur Inhaberin Ingeborg Stisser und zwei PTA. Eine der beiden stand gerade in der Offizin, Stisser war im Backoffice, als der vermummte Täter am Samstagnachmittag die Apotheke betrat und mit ausgestreckter Waffe auf die PTA zielte. „Ich habe dann einen Schrecklaut gehört und bin vorgegangen, um zu schauen, was passiert ist“, erzählt Stisser noch hörbar betroffen.

So wurde sie Zeugin, wie der Täter ihre PTA mit der Waffe bedrohte, während sie ihm das Geld aus der Kasse gab. „Ich habe erstmal daneben gestanden und war schockiert“, erinnert sie sich. Doch der Täter habe sich dann auch zu ihr gedreht und das Geld aus der zweiten Kasse verlangt. Das habe sie ihm dann gegeben und auf Englisch „That‘s all!“ gesagt – denn auch wenn der Täter kaum etwas gesagt habe, habe man gehört, dass er einen Akzent hatte. Sie tippe auf Tschechisch, sagt Stisser.

Doch der Täter kam gar nicht dazu, noch mehr zu verlangen. Denn hinter ihm ging die Tür auf: Eine Kundin betrat nichts ahnend die Offizin. „Sie blieb dann eine Weile schockiert hinter ihm stehen“, erinnert sie sich. „Da er wahrscheinlich die Tür gehört hat, ist er dann geflüchtet.“ Die drei Frauen ließ er schockiert zurück.

Große Beute hat er mit seinem Verbrechen nicht gemacht, lediglich einen niedrigen dreistelligen Betrag hat er mitgenommen. „Jedenfalls war er nicht klug genug, sich eine Apotheke zu suchen, in der viel zu holen ist“, sagt Stisser. „Wir sind eine kleine Apotheke, wir haben nicht viel.“

Dabei habe sie im Nachhinein das Gefühl, dass der Täter die Apotheke im Vorfeld ausspioniert hat. Zumindest sei ihr und ihrer PTA vorher mehrfach aufgefallen, dass jemand an der Tür herumgeschlichen sei, man habe dann aber niemanden hereinkommen sehen. Nun müssen Stisser und ihre PTA das Geschehene erst einmal verarbeiten, psychologische Betreuung sei aber nicht notwendig. Bereits als die Polizei kam, sei sie wieder „völlig gefasst“ gewesen.

Allzu genau konnte sie den Täter dennoch nicht beschreiben. „Von der Person sah man nichts“, sagt sie. Der rund 1,60 Meter große Mann hatte sich unkenntlich gemacht: Er hatte sich ein dunkles Tuch als Maske ins Gesicht gezogen und trug dazu eine Sonnenbrille. Auch ein Spürhund konnte bisher nicht zur Aufklärung beitragen, weshalb die Polizei um sachdienliche Hinweise bittet.

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