IOC-Präsident Jacques Rogge hat angekündigt, dass sich die Zahl der positiven Dopingfälle bei den Olympischen Spielen in Peking fast verdoppeln könnte. Neben den acht nachgewiesenen Fällen bei den Spielen selbst seien noch sieben in der Pipeline, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in einem Exklusiv-Interview der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Ergebnisse sollen in vier bis sechs Wochen vorliegen. Vor den Spielen in Peking gab es 39 aufgedeckte Doping-Fälle.
„An die 400 Millionen Menschen betreiben weltweit Sport, aber es gibt nicht 400 Millionen Heilige auf dieser Erde“, so Rogge. Lebenslange Sperren nach Doping-Erstvergehen schloss der 66-Jährige allerdings trotz seiner ambitionierten „Null-Toleranz“-Politik im Kampf gegen Doping aus. „Das hält vor keinem Gericht der Welt“, erklärte Rogge. Er persönlich sei dafür, Anabolika- und EPO-Doping mit vier Jahren Sperre zu bestrafen; lebenslang für Erstvergehen gehe dagegen nie durch, so Rogge. „Auch als Krimineller wird man nicht beim ersten Mal erschossen.“
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