Wachstumshormone

Doping-Test für Wachstumsfaktor

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Deutsche Forscher haben einen Dopingtest für die Modedroge IGF-1 entwickelt. Nach einem Bericht des „Deutschlandfunks“ ist es dem Kölner Zentrum für präventive Dopingforschung erstmals gelungen, das Dopingmittel IGF-1 zweifelsfrei nachzuweisen und von seinem natürlichen Pendant zu unterscheiden. Der Urintest für den insulinähnlichen Wachstumsfaktor 1 wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) entwickelt und bereits in der Zeitschrift „Analyst“ veröffentlicht.

Um den Missbrauch des Peptidhormons bei Leistungssportlern feststellen zu können, machen sich die Forscher molekulare Unterschiede zwischen der körpereigenen Substanz und dem gentechnisch hergestellten Präparat zunutze. Der für den Nachweis verantwortliche Kölner Analytiker Professor Dr. Mario Thevis sagte, der Test sei bereits von der WADA zugelassen und einsatzbereit. Er sprach von „einem großen Schritt in die richtige Richtung, aber noch keiner endgültigen Lösung“. Doping mit der körpereigenen Substanz kann mit dem Test noch nicht aufgespürt werden.

„Geständnisse von Athleten oder Beschlagnahmungen auf dem Schwarzmarkt weisen auf den verbreiteten Gebrauch vor allem der synthetischen Analoga von IGF-1 hin“, erklärte Thevis. Bis zu zehn Tagen nach Injektion könnten Athleten mit der neuen Methode überführt werden.

Die synthetischen Varianten von IGF-1 - ein Abkömmling des Wachstumshormons HGH, das in der Leber gebildet wird - sind medizinisch nicht zugelassen. Dennoch gilt der Stoff seit Beginn der 90er Jahre als eine der angesagtesten Drogen sowohl in der Bodybuilderszene als auch im Spitzensport. Im Körper kurbelt er die Nährstoffzufuhr in die Zellen und Muskeln an, sorgt für extreme Fettverbrennung und kürzere Regenerationszeiten.

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