Doping

Medikamenten-Dealer gesteht vor Gericht

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Schweinfurt -

Zwei Männer und eine Frau haben vor dem Landgericht im bayerischen Schweinfurt zugegeben, mit verbotenen Doping-Medikamenten gehandelt zu haben. Als Grund gab der 52 Jahre alte Hauptangeklagte an, selbst Bodybuilder zu sein und die Mittel zunächst für den eigenen Bedarf bestellt zu haben. Rund ein Viertel der Medikamente habe er selbst konsumiert.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, die verbotenen Medikamente dreieinhalb Jahre lang in China, Hongkong und Osteuropa bestellt und sie dann in der Fitness-Szene in und um Schweinfurt weiterverkauft zu haben. Es geht um anabole Steroide, Wachstumshormone und andere Substanzen, die er für insgesamt mehr als 100.000 Euro kaufte. Beim Verkauf habe er noch einmal rund 25 Prozent auf den Preis aufgeschlagen, sagte der 52-jährige vor Gericht.

Auch sein 48 Jahre alter Komplize sagte, er sei Bodybuilder und habe die Substanzen selbst genommen. „90 Prozent der Wettbewerbssportler dopen“, sagte er. Er gab zu, für den Hauptangeklagten Pakete angenommen, weiterversandt und Geld überwiesen zu haben. Dafür erhielt er die Medikamente zum Einkaufspreis.

Schließlich banden die beiden noch die 44 Jahre alte Lebensgefährtin des zweiten Angeklagten in den Handel ein. Sie gab zu, ihre Adresse für Lieferungen zur Verfügung gestellt zu haben. Sie habe aber allenfalls geahnt, dass die Pakete einen kritischen Inhalt haben könnten, sagte sie.

Das Gericht hat nach dem Prozessauftakt heute drei weitere Verhandlungstage angesetzt. Der Strafrahmen für die Straftaten gegen das Arzneimittelgesetz und diverse Anti-Doping-Vorschriften liegt zwischen einem Jahr und zehn Jahren Gefängnis.

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