Plakatflut in Köln

DocMorris-Kampagne: Apotheker hält dagegen

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Berlin -

TV-Spot und Plakatflut: DocMorris hat die nächste Großkampagne gestartet. Auch in Köln begegnet man vielerorts den Postern der niederländischen Versandapotheke. Apotheker Erik Tenberken hält im Schaufenster seiner Birkenapotheke dagegen.

Ganz Köln sei zugepflastert mit den Plakaten von DocMorris, ärgert sich Tenberken. Auch direkt vor seiner Apotheke hängt an einer Litfaßsäule ein Motiv des Konkurrenten aus dem Netz: „Warum sind Rezepte heute noch von gestern?“, heißt es dort, verbunden mit dem bekannten Claim „Das neue Gesund“ für DocMorris.

Im Schaufenstern seiner Apotheke hält Tenberken jetzt dagegen: „Das neue Gesund ist das alte Warten“, lässt er Kunden und Passanten wissen. Und: „Gestern? Wir liefern heute! Vor Ort. Mit eigener App.“ Tenberken hofft, dass möglichst viele Kollegen bei der Aktion mitmachen und der Plakatflut von DocMorris etwas entgegensetzen.

Auch seine Videos aus der Reihe „Weil es noch nie wichtiger war“ nutzt Tenberken, um auf die Leistungen der Apotheken vor Ort hinzuweisen. Initialzündung war vor einem Jahr ein Werbespot von DocMorris, die Marketingprofi Karsten Göbel von der Agentur Super an der Spree für APOTHEKE ADHOC analysiert hatte. Das Ergebnis erschien Tenberken schlüssig: „Da dort auf perfide Weise die Werte der Vor-Ort-Apotheken gekapert werden, entstand die Idee, eine Antwort zu drehen.“

„Weil es noch nie wichtiger war“ wurde mit einem VISION.A Award in Silber in der Kategorie „Corona-Held:innen & Co.“ ausgezeichnet. Die ebenso emotional wie professionell gemachten Videos überzeugten die Jury. „Wir haben alle aus Freundes- und Familienkreis eingespannt, und ein Freund, der sich nach seinem Studium gerade selbständig gemacht hat, übernahm Aufnahme und Schnitt“, so Tenberken.

Mittlerweile sind es mehrere Spots geworden, in seinem jüngsten Video werden erneut die Vorzüge der Apotheke vor Ort gegenüber dem Versandhandel betont: Die Protagonistin bemerkt, dass ihre Tabletten ausgegangen sind. Sie greift zum Smartphone und bekommt zwei „holländische Großkonzerne“ und einen „Preisdumpingversender“ angezeigt – doch dann poppt „Apotheke vor Ort – persönliche und kompetente Beratung direkt vor der Haustür“ im Display auf. Ein Blick aus dem Fenster offenbart der Frau, dass „ihre“ Apotheke auch online vertreten ist.

Sie macht sich gleich auf den Weg, stolpert vor der Tür aber noch über einen Berg leerer Kartons von DocMorris, die den Hauseingang zumüllen. Der Umwelt-Aspekt des Versandhandels wird kurz darauf noch einmal hervorgehoben. Vorbei am DocMorris-Plakat geht die Dame zur Apotheke, was eine junge Passantin mit dem Satz kommentiert: „Oh mein Gott, die geht ja noch in die Apotheke – wie 80er.“ Die Protagonistin erinnert sich kurz an Disco und Rollschuhe, schüttelt lächelnd den Kopf und betritt die Apotheke.

Drinnen bekommt sie, was sie benötigt, scherzt noch mit dem Apotheker (oder dem PTA) und geht gut versorgt wieder. Die Botschaft zum Schluss: Voll 80er. Voll geil. Auch Digital. Ihre Apotheke vor Ort.“

„Weil es noch nie wichtiger war, einfach nur da zu sein.“ Unter diesem Motto machte sich Tenberken kurz vor Weihnachten mit einem kurzen Video für die Apotheke vor Ort stark. Im März legte er mit seinem Team nach: „Weil es noch nie wichtiger war für unsere Zukunft: Ihre Apotheken und Ärzte vor Ort“, lautet die Botschaft.

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