Knochenmarkspende

DKMS: Spendersuche in der EU dpa, 22.05.2012 10:07 Uhr

Berlin - 

Die internationale Spendersuche der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) geht trotz der Absage Spaniens weiter. Ab Anfang kommenden Jahres werde eine Gesellschaft in Großbritannien starten. Danach seien Italien und Frankreich im Fokus, sagte der Mitbegründer der Gesellschaft, Dr. Peter Harf. Vor wenigen Monaten war die Gründung einer DKMS-Auslandsgesellschaft in Spanien auf massiven Widerstand der Behörden gestoßen.

„Uns geht es darum, möglichst vielen Menschen auf der Welt, die Blutkrebs haben, das Leben zu retten – unabhängig davon, ob sie Deutsche, Spanier oder Engländer sind“, sagte Harf, der auch Stiftungsratsvorsitzender der DKMS Stiftung Leben ist. Knochenmark- oder Stammzellspenden sind vor allem für Blutkrebs-Patienten oft die letzte Rettung. Damit eine Spende gelingen kann, müssen aber die Gewebemerkmale von Spender und Empfänger perfekt übereinstimmen.

Anders als in Deutschland fehle es in nahezu allen anderen Ländern an einem effektiven System, um passende Spender und Empfänger zusammenzubringen, sagte Harf. Das führe zu einem massiven Ungleichgewicht.

Die DKMS in Tübingen ist mit mehr als 2,7 Millionen registrierten Spendern die größte Knochenmarkspenderdatei weltweit. Nach Angaben des Zentralen Knochenmarkspender-Registers in Ulm haben Deutsche im vergangenen Jahr 4000 Mal Knochenmark für Menschen im Ausland gespendet, aber nur 300 Deutsche hätten von Spenden aus dem Ausland profitiert.