Klingt komisch, ist aber so: Zwei Apotheken entführten Kinder in ihre Labore. Über diese und weitere Aktionen berichten wir auch diese Woche.
Kleine Mausfans am Mikroskop: Jedes Jahr zum Tag der Deutschen Einheit öffnen große Fans der „Sendung mit der Maus“ neugierigen kleinen Maus-Liebhabern ihre Türen. Dabei kommen spannende und interessante Dinge zum Vorschein, die gemeinhin verborgen bleiben. Jeder kann sich beim WDR mit einer eigenen Aktion bewerben. Auch zwei Apotheken gewährten spannende Blicke hinter die Kulissen.
Die Alte Apotheke im niedersächsischen Selsingen etwa zeigte zwölf Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren, was sich so alles in den Schubladen, in der Kasse und im Tresor verbirgt und auch wie viele Medikamente es gibt. Zum krönenden Abschluss durften sie selbst miterleben, wie eine Handcreme auf Basis von Unguentum Emulsificans hergestellt wird. „Die Kinder hatten dabei genau so viel Spaß wie wir“, freute sich Apothekerin Britta Schlesselmann.
In Kleve wurden vier Gruppen mit jeweils fünf oder sechs Kindern zwischen 5 und 13 auf eine regelrechte Rallye geschickt. In der Apotheke im EOC erfuhren sie, welche Berufe es alles hier gibt und erkundeten, wie ein Kommissionierautomat so funktioniert. „Wir zeigten ihnen auch, welche Medikamente es gibt und erklärten ihnen, dass sie keine Tabletten einfach so in den Mund stecken können, die sie so finden“, erklärt PKA Ines Bamou. „Wir erläuterten auch, warum ein Brennesselhaar brennt und untersuchten es unter dem Mikroskop.“ Auch die Apothekenschubladen und Aufzugtüren durften die Steppkes nach Herzenslust aufmachen und wieder zuknallen lassen – vielleicht nicht unbedingt zur Freude der Eltern. Zum Abschluss bekam jeder kleine Teilnehmer ein richtiges Diplom.
So ganz nebenbei tat das Team um Maskottchen Edgar Eule auch noch etwas für die Nachwuchswerbung: „Ein Mädchen sagte hinterher, sie könnte sich gut vorstellen, selbst mal in der Apotheke zu arbeiten.“ Bamous vierjähriger Sohn war übrigens nicht dabei: „Er kennt das alles schon und hätte gut selbst eine Gruppe herumführen können.“
Physiokoffer für Zweitliga-Basketballer: Die Profis von Citybasket Recklinghausen werfen in der zweiten Liga ihre Körbe. Damit sie bei Blessuren auch kompetent versorgt werden können, hat Bußmann‘s Rats Apotheke einen Physiokoffer gestiftet. PTA Verena Hentrei hat quasi familiäre Bindungen in den Verein. Ihr siebenjähriger Sohn spielt bei den Junioren Basketball. Die Physiotherapeutin von Citybasket hat um die Ecke der Apotheke ihre Praxis.
Shoutout für Sportapotheken: In den letzten Wochen haben sich noch weitere Apotheken um die Sportförderung verdient gemacht. So übergab die im nordhessischen Lohfelden ansässige Apotheke Wellerode den kleinen Kickern des JFV Söhre eine Kühlbox und ein Erste-Hilfe-Set. Die Viktoria Apotheke im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel hat einen Erste-Hilfe-Koffer für die örtlichen Nachwuchskicker gestiftet.
Bescherung im Schuhkarton: Schon längst stehen Spekulatius und Dominosteine in den Regalen der Supermärkte und die Kunden fragen nach Kalendern fürs nächste Jahr. Zur Abwechslung freute sich dieser Tage aber mal eine Berliner Apotheke über ein Geschenkpaket. Wobei streng genommen nicht Olaf Beck, Angelika Matuschzyk und das übrige Team bedacht wurden.
Die Apotheke am Leipziger Platz nimmt in diesem Jahr erstmals an „Weihnachten im Schuhkarton“ teil. Die Initiative ist Teil von „Operation Christmas Child“, der weltweit größten Geschenkaktion für Kinder in Not. Nach Angaben der Organisation Geschenke der Hoffnung wurden seit 1993 über 146 Millionen Kinder in rund 150 Ländern erreicht.
Bis zum 15. November packen etwa eine halbe Million Menschen im deutschsprachigen Raum Schuhkartons für Kinder zwischen zwei und 14 Jahren. Sie werden an Kirchengemeinden unterschiedlicher Konfessionen in den Empfängerländern geschickt, die ein kindgerechtes Weihnachtsprogramm vorbereiten. Auf der Website von Geschenke der Hoffnung finden sich Anleitungen zum richtigen Päckchenpacken.
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