TV-Sendung

„Darmspiegelung des Gesundheitssystems“

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Berlin -

Mirja Boes hat eine neue Mission. In ihrer neuen RTL-Show „Der Nächste, bitte!“ will die Moderatorin den Zuschauern eine „lustig informative Darmspiegelung des Gesundheitssystems“ bieten. Vermeintliche Gesundheitsexperten nehmen in der Sendung deshalb Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken unter die Lupe. In der Pilotsendung übernahmen das Fußballfunktionär Reiner Callmund, Moderatorin Ruth Moschner und Hundetrainer Martin Rütter. 

Das Geschäft mit Erkältungspräparaten hat sich der vermeintliche Experte Rütter angesehen. „2,2 Milliarden Euro fließen ins Taschentuch“, stellt der Hundetrainer fest. Dadurch entsteht nach seiner Logik ein volkswirtschaftlicher Schaden, da dieses Geld „nicht in die Wirtschaft fließt“. Seine Schlussfolgerung: „Während wir eine rote Nase haben, verdienen die sich hier eine goldene“. Dabei zeigt er auf eine Apotheke.

Rütter zufolge warten die Deutschen zudem, bis die Erkrankung auf dem Höhepunkt ist. Der Hundetrainer erklärt, dass der Körper die Erkältung zu diesem Zeitpunkt selbst regulieren könne. Doch genau das machen die Deutschen offenbar nicht. „Sie schmeißen alles kreuz und quer ein“, so der Hundetrainer. Und wunderten sich dann über die Nebenwirkungen. Damit ist auch dieses Thema abgehakt.

Rütter knüpft sich in der RTL-Sendung anschließend noch die Grippeimpfung vor. Er selbst lasse sich nicht impfen, da er Angst vor der Spritze habe, gesteht der Hundetrainer. Außerdem fragt er sich, ob eine Impfung überhaupt etwas bringe und interviewt dazu den Arzt Dr. Golo Tessmann. Dem Mediziner zufolge ist der Schutz durch die Vakzine nicht so doll. Aber er sei besser als keiner.

Anschließend lässt sich Rütter vom Mediziner Tessmann die Produktion und Wirkung der Impfstoffe erklären. Demnach war im vergangenen Jahr nur etwa jeder vierte, der sich impfen ließ, auch tatsächlich durch die Impfung geschützt. Das verleitet den selbsternannten Experten zu einem Vergleich mit Kondomen. Unter diesen Umständen würde niemand Präservative benutzen, spaßt er.

Wie eine ernstzunehmenden Grippeerkrankung von einer banalen Erkältung zu unterscheiden sei, will Rütter wissen. Die Antwort liefert ein kurzer Comicfillm: „Die Grippe schleicht sich blitzschnell von hinten an“, heißt es da. Sie schlage Betroffene nieder und sie müssten sich ins Bett verkriechen. Eine Erkältung dagegen stelle sich üblicherweise vorher höfflich vor. Letztendlich seien aber beide Viren gemein, immun gegen Antibiotika und wunderbar ansteckend, so das Ende des Spots.

Wenn es die Deutschen erwischt habe, kaufen sie Rütter zufolge die ganz Apotheke leer: „Jede Menge Grippemittel werden nach Hause geschleppt.“ Und zwar soviel, dass sie dort schlecht würden. Ob das tatsächlich so ist, versucht Rütter dann bei Besuchen in deutschen Haushalten herauszufinden. Inspiziert werden Medizinschränke und Kühlschränke mit Hustensaft & Co. Und dabei stößt Rütter zusammen mit Mediziner Tessmann auf zahlreiche abgelaufene Medikamente. Die nimmt er im Rucksack mit nach Hause und erklärt zum Abschluss wie die Medikamente richtig entsorgt werden – und zwar im Hausmüll. Auch die mögliche Abhärtung ist noch ein Thema in Rütters „Recherchebeitrag“.

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