Die Bundesbank schickt heute eine 5-Euro-Münze in den Umlauf. Auffällig ist ihr einzigartiges Design, das sie fälschungssicherer machen soll. 225 Millionen Stück der Sammlermünzen wurden geprägt. Als Zahlungsmittel wird sie zunächst nur in Deutschland angenommen.
Laut Bundesbank ist die neue Münze technologisch und optisch eine Weltneuheit: Ein blauer Polymerring verbindet die innere und äußere Kupfer-Nickel-Metallprägung. Der Kunststoff wurde am Leibniz-Institut für interaktive Materialien in Zusammenarbeit mit Münzämtern aus mehreren Bundesländern sowie der Bundesbank entwickelt und kann wie Metall geprägt werden. Die Münze besteht aus einem äußeren Ring und einem darin eingeschlossenen Kreis.
Die Münze ist etwas größer als ein 2-Euro-Stück, hitze- und kältebeständig, wasserabweisend und weder elektrisch leitfähig noch giftig. Kristalle sorgen dafür, dass der blaue Polymerring teilweise Licht durchlässt. Er soll die Atmosphäre der Erde abbilden. Am Münzrand ist daher auch das Motiv „Planet Erde“ eingeprägt. Auf der Vorderseite ist der Bundesadler abgebildet, auf der Rückseite eine schemenhafte Weltkarte.
Die Münzneuheit wurde bereits im Februar auf der Messe World Money Fair in Berlin vorgestellt. Sie gilt wegen des besonderen Herstellungsverfahrens und des innovativen Sicherheitsmerkmals als äußerst fälschungssicher. Geprägt wurden die Münzstücke in den deutschen Prägestätten Hamburg, München, Berlin, Karlsruhe und Stuttgart. Die Blautöne des Polymerrings unterscheiden sich zwischen den einzelnen Herstellungsstädten.
1- und 2-Euro-Münzen sollen nicht überarbeitet werden. Auch der graue 5-Euro-Schein soll nicht ersetzt werden, der seit 2013 in einer neuen Version mit überarbeiteten Sicherheitsmerkmalen im Umlauf ist. Der neue 20-Euro-Schein wird seit November ausgegeben. Laut Bundesfinanzministerium ist keine europaweite Einführung der 5-Euro-Münze mit der neuen Sicherheitstechnik geplant. Finnland führte bereits 2011 eine 5-Euro-Münze ein, nur fehlt ihr das futuristische Design.
Die Zahl falscher Münzen geht nach Bundesbankangaben zurück: Im vergangenen Jahr wurden demnach 34.000 Falschmünzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt, während es 2014 noch 46.000 waren. Auffällig oft wurde die 2-Euro-Münze kopiert – 80 Prozent der Fälschungen fallen allein auf sie. Die Zahl falscher Euro-Banknoten beläuft sich für 2015 auf knapp 100.000 registrierte Fälschungen. Der Teil der 5-Euro-Scheine in dieser Statistik liegt bei 1 Prozent.
Die Bundesbank informiert über verschiedene Möglichkeiten der Echtheitsprüfung. Während bei Scheinen das Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ gilt, können Münzen anders untersucht werden. Bei unechten Münzen sind die Münzbilder oft verschwommen, uneben und in der Farbtönung schwächer. Des Weiteren sind 1- und 2-Euro-Münzen nur schwach magnetisch. Fälschungen haben entweder keine magnetische Wirkung oder kleben regelrecht am Magneten.
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