Einmal den FC Bayern mit Arzneimitteln beliefern. Einmal hinter den Kulissen den Gladbacher Kickern begegnen. Was klingt wie ein Kleine-Jungs-Traum, ist für wenige Apotheker im Land Wirklichkeit. Apotal versorgt ab der kommenden Saison Borussia Dortmund und tritt damit die Nachfolge des bisherigen „Hofpharmazeuten“ Markus Mießner (Petri-Apotheke Dortmund) an. Leider geht das nur 18 mal innerhalb der Bundesliga. Aber die Leidenschaften der Apotheker sind breit gestreut.
Hätte man die freie Wahl, könnte sich der BVB wohl kaum vor Arzneimitteln retten. 21 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC würden den Revierclub gerne als Hoflieferanten versorgen. In die Allianz Arena wollen 17 Prozent, um sich um die Kicker des FC Bayern München zu kümmern. Mit deutlichem Abstand landet Borussia Mönchengladbach auf Platz drei: 9 Prozent würden gerne die Versorgung der Fohlen übernehmen.
Im Mittelfeld liegen der 1. FC Köln, der FC Schalke 04, der Hamburger SV und Werder Bremen mit je 5 Prozent. 4 Prozent erreichten Bayer 04 Leverkusen und der VfB Stuttgart. Auf Hannover 96 und Eintracht Frankfurt entfallen 3 Prozent der Begehrlichkeiten. Der VfL Wolfsburg, die TSG 1899 Hoffenheim und Hertha BSC Berlin, und die Neuaufsteiger FC Ingolstadt 04 und SV Darmstadt 98 erreichten noch 2 Prozent der Befragten.
Das Schlusslicht bilden gemeinschaftlich der 1. FSV Mainz 05 und der FC Augsburg. 9 weitere Prozent stimmen für eine andere nicht näher benannte Mannschaft, die aber laut Statuten des Deutschen Fußballbunds (DFB) derzeit offenkundig nicht in der Bundesliga spielen kann.
Vom 18. bis 20. Juli nahmen 131 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC an der Umfrage teil.
Die Kooperation zwischen Apotal und dem BVB ist etwas größer angelegt: Die Versandapotheke investiert im Stadion auch in Bandenwerbung. Das Logo der Versandapotheke wird zudem auf den Medizinkoffern zu sehen sein. Dort war bislang das Signet der Apothekenkooperation Linda abgebildet. Apotheker und Linda-Mitglied Markus Mießner hat die Borussia in den vergangenen Jahren von seiner Petri-Apotheke aus versorgt, doch der Vertrag wurde nicht verlängert.
Insgesamt sind die Fußballclubs recht zurückhaltend, was ihre Apothekenpartner betrifft: Hannover 96 teilte auf Anfrage zwar mit, man kooperiere „mit einer lokalen Apotheke, die unseren Bedarf beziehungsweise unsere Versorgung zur vollen Zufriedenheit sicherstellt“. Der Name der Apotheke wird aber nicht verraten. Schalke 04 bestellt meist auch „bei einer Apotheke unseres Vertrauens“, heißt es vonseiten der Knappen. Eine festen Vertriebspartner habe man aber nicht.
Die TSG 1899 Hoffenheim arbeitet einem Sprecher zufolge „sehr vertrauensvoll mit einer Apotheke aus der Region“ zusammen. Auch hier kein Name. Gleiches Spiel beim FC Augsburg: „Wir bitten um Verständnis, dass wir in der Öffentlichkeit keine Angaben machen möchten, unter anderem aus Rücksicht auf Partner.“ Beim VfB Stuttgart seien grundsätzlich keine Angaben möglich, heißt es aus der Pressestelle der Schwaben. Bayer 04 Leverkusen verweist immerhin auf die direkte Verbindung, die man aus der Verbundenheit zur Bayer AG habe. Lokalrivale Borussia Mönchengladbach will keine Angaben machen.
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