Titandioxid ist seit August in Lebensmitteln verboten, folglich sollte der krebserregende Weißmacher auch nicht in Produkten für Kinder auftauchen. Trotzdem findet sich der Inhaltsstoff weiterhin in namenhaften Zahncremes wie Nenedent wieder. Zwei Hersteller kündigten nach Bekanntgabe der Ergebnisse von Ökotest an, die Rezeptur der Zahnputzmittel zu ändern.
Der im Februar veröffentlichte Ökotest untersuchte 24 Kinderzahncremes. Davon enthielten fünf der geprüften Produkte den umstrittenen Stoff Titandioxid. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hatte den Weißmacher als nicht mehr sicher einstuft. Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass er erbgutschädigend wirke. Daraufhin wurde der krebserregende Stoff im August 2022 in Lebensmitteln verboten.
Aufgrund von Verzögerungen zwischen den Tests und den endgültigen Ergebnissen mussten sechs Zahncremes im Nachgang geprüft werden. Drei davon enthielten Titandioxid und erhielten „ungenügend“:
Letztere wurde zudem wegen des Fluorid-Gehaltes von 500 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg oder ppm) kritisiert. Der Gehalt sei überholt und müsse laut der Empfehlung der kinder- und zahnärztlichen Fachgremien bei 1000 ppm Fluorid liegen.
Den betroffenen Herstellern habe Ökotest die Ergebnisse mitgeteilt. Beide haben angekündigt, ihre Rezepturen zu verändern oder schon verändert zu haben. Laut Rossmann sind bereits neue Varianten ohne Titandioxid im Handel, so Ökotest. Anbieter Dentinox teilte gegenüber Ökotest mit, das Produkt befinde sich in einem Relaunchprozess und werde ab dem dritten Quartal 2023 ohne Titandioxid erhältlich sein.
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