Diagnose für Timoschenko

Drei Wochen nach der Untersuchung der inhaftierten kranken ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko durch deutsche Ärzte haben die Experten ihre Diagnose in Kiew übergeben. Das Ergebnis wurde zunächst nicht bekanntgegeben. Timoschenko klagt seit Monaten über starke Rückenschmerzen. Die Mediziner von der Berliner Charité hätten den Bericht der heimischen Ärzte „faktisch“ bestätigt, sagte Gesundheitsministerin Raissa Bogatyrjowa nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft.

Nach Einschätzung der Justiz der Ex-Sowjetrepublik muss Timoschenko nicht außerhalb des Straflagers behandelt werden. Die Oppositionsführerin ist nach Angaben der deutschen Professoren Karl Max Einhäupl und Norbert Haas schwer krank. Genaue Angaben wurden bislang aus Rücksicht auf das Persönlichkeitsrecht nicht veröffentlicht. Die 51-Jährige leidet nach Angaben ihrer Tochter unter anderem an einem Bandscheibenvorfall.

Die Mediziner hatten gemeinsam mit drei kanadischen Ärzten am 15. Februar Timoschenko untersucht. Die Anführerin der prowestlichen Orangen Revolution von 2004 war im Oktober 2011 wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.