Leistungskatalog

Diabetiker-Demo für Insulinanaloga APOTHEKE ADHOC, 11.05.2010 12:30 Uhr

Berlin - 

Patientenorganisationen wollen am 19. Mai in Berlin gegen den geplanten Erstattungsausschluss kurzwirksamer Insulinanaloga für Kinder und Jugendliche protestieren. Mehr als die Hälfte der rund 25.000 minderjährigen Typ-1-Diabetiker nutzt nach Angaben der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) die Präparate. Die Demonstration soll gegen 15 Uhr vor dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) stattfinden. Die Aktion wird von der DDG und dem Deutschen Diabetikerbund unterstützt.

Hintergrund ist ein Beschlussentwurf des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Das Gremium aus Kassen und Ärzten beabsichtigt, die Insulinanaloga Aspart, Glulisin und Lispro auch für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen zu streichen, solange sie mit Mehrkosten im Vergleich zu Humaninsulin verbunden sind. Derzeit läuft noch das Stellungnahmeverfahren.

Nachdem das BMG im Jahr 2008 den vom G-BA geplanten generellen Ausschluss der kurzwirksamen Insulinanaloga für Typ-1-Diabetiker verhindert hatte, beauftragte dieser erneut das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Das Institut fand für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen keine Belege für einen Zusatznutzen.

Die Patientenorganisationen laufen bereits seit längerem Sturm gegen den geplanten G-BA-Beschluss. Im März brachten sie eine Petition im Deutschen Bundestag für die weitere Kostenübernahme durch die Kassen ein. Die hat den Angaben zufolge inzwischen 5000 Mitzeichner gefunden.