Immunisierung

Deutsche finden Masern-Impfung unwichtig

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Zu wenig junge Menschen in Deutschland lassen sich nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gegen Masern impfen. Ein Hauptgrund dafür sei das Unwissen über die möglichen Folgen einer Infektion, teilte die Behörde mit. Unter dem Motto „Deutschland sucht den Impfpass“ startet die BZgA deshalb eine nationale Kampagne für Masernimpfungen.

In einer Umfrage unter 4000 Bundesbürgern schätzte fast ein Drittel die Masernimpfung als „nicht so wichtig“ ein. Ein Viertel der Interviewten, die nach 1970 geboren wurden, hielt Masern auch für „keine besonders schwere Krankheit“. Und 60 Prozent gaben an, dass sie niemand über die Notwendigkeit einer Impfung informiert habe. Nur die Hälfte fühlte sich generell gut über Impfungen informiert.

Die Folgen verwundern nicht: Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben der BZgA 1607 Masernfälle in Deutschland. Das sind zu viele, um das Ziel der Weltgesundheitsorganisation zu unterstützen: die Masern weltweit auszurotten. Rund die Hälfte der Ansteckungsfälle in Deutschland betreffen Jugendliche und junge Erwachsene, die keinen Impfschutz haben.

Für Kinder werden zwei Impfungen gegen Masern in Kombination mit Röteln und Mumps (MMR-Impfung) empfohlen: die erste MMR-Impfung zwischen dem vollendeten 11. und 14. Lebensmonat und die zweite vor dem zweiten Geburtstag. Da es bei Masern aber Impflücken gibt, empfiehlt die Ständige Impfkommission seit 2010 eine Immunisierung für Erwachsene, die nach 1970 auf die Welt kamen und in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden. Von dieser Empfehlung hatten allerdings 80 Prozent der Befragten unter oder um die 40 noch nie gehört. Nur 13 Prozent wollen ihre Impfung nachholen.

 

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