Ukraine

Deutsche Ärzte für Timoschenko

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In den Fall der im Straflager erkrankten ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko kommt Bewegung: Die 51-Jährige, die an einem schweren Bandscheibenvorfall leidet, will sich auf Rat deutscher Ärzte nun doch in ihrer Heimat behandeln lassen. Ein deutscher Arzt werde am 8. Mai in die Ukraine reisen, um die Therapie für die Politikerin zu unterstützen. Die Oppositionsführerin ist nach eigenen Angaben seit zwei Wochen im Hungerstreik.

Die Politikerin wurde am Freitag im Straflager von deutschen und ukrainischen Ärzten untersucht. Auch deutsche Diplomaten waren dabei. Das Auswärtige Amt dämpfte allerdings die Erwartung, Timoschenko könne bald in Deutschland behandelt werden. Aus der Ukraine gab es sogar neue Drohungen in Richtung Berlin.

Nach Angaben der deutschen Ärzte leidet die Ex-Ministerpräsidentin an einem Bandscheibenvorfall, aus dem sich chronische Schmerzen entwickelt haben Nach Angaben von Timoschenkos Tochter Jewgenija hat sich ihr Befinden in den vergangenen Tagen weiter verschlechtert.

Weiterhin offen ist, ob Kanzlerin Angela Merkel (CDU) oder deutsche Minister zur Fußball-EM in die Ukraine reisen werden. Vize-Regierungssprecher Georg Streiter bekräftigte, dies werde relativ kurzfristig entschieden. Die EU-Kommission hatte am Donnerstag entschieden, EM-Spielen in der Ex-Sowjetrepublik komplett fernzubleiben.

„Im Übrigen geht es der Bundeskanzlerin nicht um Frau Timoschenko allein“, sagte Streiter weiter. „Sondern die Bundesregierung hat den Eindruck, dass die Ukraine das Strafrecht missbraucht, um Oppositionelle kaltzustellen.“ Rechtsstaatlichkeit sei jedoch eine „Grundvoraussetzung“ für eine Annäherung der Ukraine an die EU.

 

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