Psychologie

Depressionen reisen mit dpa, 17.08.2012 17:57 Uhr

Berlin - 

Urlaub hilft nicht bei Depressionen. Zwar fühlen sich Betroffene durch die Erkrankung meist ausgebrannt oder überfordert. Allerdings verbessert eine Reise die Beschwerden nicht. Sie kann die Depression sogar verschlimmern.

In einer fremden Umgebung könne sich das Gefühl der Erschöpfung und des Ausgebranntseins sogar noch verstärken, sagt Professor Dr. Ulrich Hegerl von der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Er rät depressiv Erkrankten daher davon ab wegzufahren. Die Depression reise mit.

Auch langer Schlaf bessere das Befinden nicht, sondern könne es sogar verschlechtern. Viele Kliniken bieten Hegerl zufolge daher inzwischen routinemäßig Schlafentzug an, was als gut belegtes und wirksames Mittel bei Depressionen gilt. Bei etwa 60 Prozent der Patienten bessere sich dadurch die Erkrankung, allerdings nur bis zum nächsten Schlaf.