Gedächtnisstörungen durch Depression dpa, 22.01.2015 14:54 Uhr
Hinter Gedächtnisstörungen im Alter stecken manchmal Depressionen.
Diese können nämlich ebenfalls Denkabläufe blockieren und die
Konzentrationsfähigkeit herabsetzen und damit die Gedächtnisleistung
negativ beeinflussen. Darauf weist Dr. Martin Haupt hin, Vizepräsident
der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie
(DGGPP).
Viele Ältere suchen bei diesen Symptomen aber keinen Arzt auf. Entweder glauben sie, dass die Anzeichen zum normalen Alterungsprozess gehören. Oder sie haben Angst davor, eine Demenz diagnostiziert zu bekommen.
Dabei ist der Arztbesuch in jedem Fall sinnvoll: Entweder können durch eine Therapie die Beeinträchtigungen durch die Depression weitgehend behoben werden. Oder falls tatsächlich eine Demenz hinter den Gedächtnisstörungen steckt, kann sich der Betroffene besser auf seine Zukunft einstellen und vorbereiten.
Die Anzeichen einer Depression sind im Alter nicht anders als in jungen Jahren: Dazu gehören Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Antriebsmangel. Ältere depressive Menschen klagen außerdem vermehrt über Rücken- oder Kopfschmerzen.
Minderwertigkeitsgefühle oder Niedergeschlagenheit verschweigen Senioren allerdings häufig. Sie selbst und ihre Angehörigen nehmen häufig an, dass diese Symptome normal für die manchmal schwierigen Lebensumstände im Alter sind. Schließlich müssen Senioren etwa den Tod von Freunden und die nachlassende körperliche und geistige Leistungsfähigkeit bewältigen. Depressionen werden in so einem Kontext leicht übersehen. Mit Medikamenten wie Antidepressiva oder einer Psychotherapie lassen sie sich aber wieder in den Griff bekommen.