Psychische Erkrankungen haben im Jahr 2024 erneut zu einem deutlichen Anstieg der Fehltage in Deutschland geführt. Dies ist dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit zu entnehmen. Während sich der allgemeine Krankenstand leicht entspannt habe, bleibe der Arbeitsausfall aufgrund psychischer Diagnosen auf hohem Niveau. Besonders betroffen: Beschäftigte in Kitas und der Altenpflege.
Die DAK hat für den Psychreport 2025 die Daten von 2,42 Millionen Versicherten durch das Berliner Iges-Institut auswerten lassen. Laut der aktuellen Analyse stieg die Zahl der Fehltage durch Depressionen um 50 Prozent. Während 2023 auf 100 Beschäftigte noch 122 Tage entfielen, waren es 2024 bereits 183 Tage. Insgesamt verursachten psychische Erkrankungen 342 Fehltage je 100 Beschäftigte, verglichen mit 323 Tagen im Vorjahr. Auch die Dauer einer durchschnittlichen Krankschreibung blieb mit rund 33 Tagen hoch.
Mehr noch: Besonders drastisch war der Anstieg bei den über 60-Jährigen, deren Fehlzeiten wegen Depressionen von 169 auf 249 Tage je 100 Beschäftigte kletterten.
Überdurchschnittlich stark sind Beschäftigte in der Kinderbetreuung und der Altenpflege betroffen. In Kitas entfielen 2024 auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 586 Fehltage durch psychische Erkrankungen, in Pflegeberufen 573 Tage. In der Lebensmittelindustrie fällt der Vergleich etwas besser aus: 236 Fehltage pro 100 Beschäftigte wurden verzeichnet.
Kassenchef Andreas Storm warnt vor den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung. „Die hohe Zahl psychischer Erkrankungen ist für die betroffenen Beschäftigten und ihre Arbeitgeber oft mit langen Fehlzeiten und einer Stigmatisierung verbunden.“ Man dürfe die Augen nicht länger verschließen, „denn psychische Gesundheit ist ein zentraler Erfolgsfaktor für eine resiliente Gesellschaft und einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland“, so Storm.
Man brauche eine verstärkte Aufklärung über die Ursachen und tabulose Informationen zu Depressionen und Angststörungen sowie unterstützende Angebote zur Stärkung der mentalen Gesundheit, fordert er. Experten empfehlen ein systemisches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), um arbeitsbedingte Belastungen zu reduzieren und langfristig die Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken.