Deggendorf

Apothekenteam im Drachenboot

, Uhr
Berlin -

Das Team der Bahnhof-Apotheke hat das Drachenbootrennen im bayerischen Deggendorf gewonnen. „La Familia“ setzte sich gegen 21 Mannschaften durch. Auch mit ihrer Teamverkleidung konnten die Mitarbeiter punkten.

Das Drachenbootrennnen fand am 10. Juli auf der Donau statt. Es wurde bereits zum dritten Mal ausgetragen. Alle zwei Jahre organisiert der Ruderverein Deggendorf das Turnier und stellt zugleich die Boote. 190 Euro hat Apothekeninhaberin Barbara Absolon für die Anmeldung gezahlt. Im Rennen starteten jeweils drei Teams zeitgleich; die beiden Gewinnermannschaften kamen weiter. Am Sonntagnachmittag, nach vier Rennen, ging „La Familia“ im Finale als Sieger hervor. Die zweitplatzierten „Kaulquappen“ des TC Neuhausen kenterten kurz vor dem Ziel.

Die Rennstrecke war 300 Meter lang. „Das mag sich nach wenig anhören, ist aber ziemlich anstrengend“, sagt Absolon. Das weiß die Apothekerin aus eigener Erfahrung, denn in den zwei Rennen zuvor ist sie selbst mitgepaddelt: „Im ersten Turnier sind wir Mädels aus der Apotheke gestartet, beim zweiten Mal haben wir ein gemischtes Team zusammengestellt.“ In diesem Jahr hat sie ein reines Männerteam angemeldet: „Wir wollten zumindest eine Chance auf den Sieg haben.“

Das 17-köpfige Männerteam setzte sich aus Freunden und Familienmitgliedern der Apothekenmitarbeiter zusammen. Absolons Mann startete ebenfalls. Auch zwei Ärzte, ein Orthopäde und ein Kinderarzt, paddelten für die Bahnhof-Apotheke. Ein Team besteht aus 16 Paddlern sowie einem Trommler. „Ein Bekannter mit besonders sicherem Taktgefühl wurde unser Trommler“, verrät Absolon. Außerdem gehört ein Steuermann zum Boot dazu; er wird vom Veranstalter gestellt.

Da die Konkurrenz unter anderem aus Mannschaften von Sportvereinen bestand, rechnete sich „La Familia“ nicht allzu hohe Siegchancen aus. „Das Team von Südzucker trainiert zweimal pro Woche zusammen im Fitnessstudio“, berichtet Absolon. „Unsere Männer haben sich dagegen zur sportlichen Vorbereitung lieber die Fußball-EM angeschaut.“ Am Wochenende vor dem Rennen traf sich „La Familia“ allerdings tatsächlich einmal zum Training in Schleißheim, wo die Drachenboote stehen.

Das Gewinnerteam erhielt ein Bild des Deggendorfer Künstlers Thomas Darcy. „Das Bild hängt im Apothekenschaufenster“, sagt Absolon. Den Preis für die beste Kostümierung gewann ebenfalls „La Familia“ – zum dritten Mal in Folge: Im Stil von „Der Pate“ traten sie mit Nadelstreifenanzügen, weißen Hüten, aufblasbaren Maschinenpistolen und Zigarre im Mundwinkel an. „Kurz vor dem Start strippten die Männer dann zu 'Sexbomb'“, erzählt Absolon. Unter den Anzügen verbargen sich rosa Tutus, die für das Rennen praktischer waren. Das Team erhielt für die kreative Verkleidung Kinogutscheine.

Absolon und ihr Mann haben sich die Kostümierung gemeinsam ausgedacht. „Da wir schon in den zwei Turnieren zuvor den Preis für die beste Verkleidung gewonnen hatten, wollten wir den Titel auf keinen Fall aus der Hand geben“, so Absolon. In den Vorjahren war das Apothekenteam als die „Unbeugsamen“ in Ketten und mit aufblasbaren Fußfesseln angetreten. Vor vier Jahren starteten sie als Neandertaler verkleidet, mit Knochen in den Haaren.

Für die Mannschaft und die Apothekenmitarbeiter will Absolon in den kommenden Wochen ein Sommerfest veranstalten, um den Doppelsieg zu feiern.

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