Debatte um Genmais-Studie dpa, 26.09.2012 11:30 Uhr
Eine französische Studie zu genmanipuliertem Mais hat die Diskussion über die Zulassung solcher Pflanzen in Europa neu entfacht. „Wenn es den Verdacht gibt, dass hier krebserregende Stoffe enthalten sind, dann muss man das schleunigst und mit Hochdruck untersuchen», sagte der österreichische Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich. „Diese Studie zeigt nur, das hier sehr viele Fragezeichen bei der Gentechnik auf dem Tisch liegen.“
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) mahnte, erst die Ergebnisse einer genaueren Untersuchung abzuwarten. „Wir werden die Studie natürlich überprüfen“, sagte sie. Französische Forscher hatten festgestellt, dass Ratten, die mit dem Genmais NK 603 des Agrarkonzerns Monsanto gefüttert worden waren, häufiger an Krebs erkrankten und früher starben als andere.
Der französische Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll warnte gleichfalls vor „voreiligen Schlüssen“. Der getestete Mais werde vor allem als Futtermittel verwendet. Sollten sich die Ergebnisse der Forscher erhärten, so solle die EU über ein Importverbot nachdenken.
Der wissenschaftliche Wert der Studie ist umstritten. Deutsche Biologen hatten beispielsweise bemängelt, die Kontrollgruppen seien zu klein für belastbare Aussagen gewesen. Zudem kämen bei der verwendeten Rattenart ohnehin häufig Tumore vor. Die Europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit EFSA prüft die Studie derzeit ebenso wie nationale Stellen.