Das traurige Schicksal der Po-theke APOTHEKE ADHOC, 05.01.2019 09:16 Uhr
Bei der Namensfindung sind Apotheker mindestens so kreativ wie Frisöre. Vor allem Heilige und Tiere haben es den Pharmazeuten als Maskottchen und Marketingvehikel angetan. Unfreiwillig einmalig dürfte die Potheke im Berliner Prenzlauer Berg sein. Der aktuelle Name ist Folge eines ungeregelten Renovierungsschadens.
Denn eigentlich firmiert sie unter dem Namen Panda-Apotheke, was glücklicherweise durch die Abbildung des Tieres im Logo auch von außen noch erkennbar ist. Aber dahinter fehlt im Leuchtschriftzug ein ganzer Teil, so dass hinter der Lücke eben nur noch potheke zu lesen ist – und das schon seit mehreren Monaten.
Der Ausgangspunkt des Übels liegt schon rund zwei Jahre zurück. Die Hausverwaltung hatte seinerzeit eine Firma für die Sanierung der Fassade des mehrstöckigen Hauses beauftragt, die Panda-Apotheke mietet im Erdgeschoss. Seitdem ist die Wand der Apotheke nass. Offenbar wurde ein Rohr nicht richtig verlegt.
Da es sich mutmaßlich um einen Folgeschaden handelt, wäre die Firma von damals regresspflichtig. Aus diesem Grund kann Inhaberin Silke Bär auch nicht selbst aktiv werden, um den Schaden zu beheben. Aktuell kann sie nicht mehr machen, als den Schaden immer wieder beim Vermieter zu melden. Der ist angeblich mit einem Experten im Gespräch, hieß es im November. Aber seitdem hat Bär auch nichts mehr gehört. Nachdem die eher stressige Weihnachtszeit jetzt vorbei ist, will sie sich wieder um ihren Panda kümmern.
Denn auch bei den Kunden ist der kaputte Schriftzug natürlich regelmäßig ein Thema. „Ich wurde schon gefragt, ob wir schließen und der Rückbau schon begonnen hat“, berichtet Bär. In diesem Punkt konnte sie die Kunden glücklicherweise beruhigen. Aber gerade für den Notdienst wäre es schon hilfreich, wenn die Panda-Apotheke auch von weitem als solche zu erkennen wäre.
Den Panda als Maskottchen hat sich Bär – trotz ihres Namens – übrigens nicht selbst ausgesucht. Sie hat die Apotheke schon so übernommen. „Ich hätte nicht unbedingt Panda genommen“, gibt sie zu. Doch zwischenzeitlich hat sie sich mit dem Namen angefreundet, vor allem seit der Lektüre des Krimis „Bang Bang stirbt“ von Rob Alef, der im Berlin der nahen Zukunft spielt.
In hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft hat Bär dann auch ihren Bären zurück, beziehungsweise ihr „Panda-A“, damit sie nicht mehr die einzige „potheke“ Deutschlands ist.