DAK: Mehrheit gegen Zeitumstellung dpa/APOTHEKE ADHOC, 20.03.2018 08:41 Uhr
Eine große Mehrheit der Deutschen wünscht sich die Abschaffung der Zeitumstellung. 73 Prozent der Befragten sprachen sich in einer repräsentativen Studie des Forsa-Instituts gegen das Umstellen der Uhren im Frühjahr und Herbst aus. Wie die Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit weiter ergab, glauben jedoch nur 31 Prozent, dass die zur Energieeinsparung gedachte Maßnahme in den nächsten fünf Jahren tatsächlich abgeschafft wird. Das Europäische Parlament hatte im Februar die EU-Kommission aufgefordert, die Vor- und Nachteile der Zeitumstellung genau zu prüfen und sie gegebenenfalls zu beenden.
In der Umfrage gaben 27 Prozent der Befragten an, schon einmal gesundheitliche Probleme nach dem Wechsel zwischen Winter- und Sommerzeit gehabt zu haben. Als Beschwerden wurden vor allem Müdigkeit, Schwierigkeiten beim Einschlafen und Konzentrationsprobleme genannt. In der Nacht zum kommenden Sonntag werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt.
Zweimal jährlich werden Argumente gesammelt und ausgetauscht, die für oder gegen die Sommerzeit sprechen. Die Fans der Sommerzeit sind der Ansicht, es sei für die Deutschen besser, abends länger das Tageslicht nutzen zu können. Dadurch werde die Produktivität erhöht. Ob nun im Biergarten oder während der Spätschicht sei dahingestellt. Ein weiteres Argument ist, dass die Sonne morgens sonst allzu früh aufgehen und den Nachtschlaf stören würde.
Die Probleme mit der Sommer- und Winterzeit gibt es bereits seit knapp 100 Jahren. Erstmals wurde die Zeitumstellung mitten in den Wirren des Ersten Weltkriegs, sozusagen zu Kaisers Zeiten umgesetzt, und zwar am 30. April 1916 im Deutschen Reich, in Österreich-Ungarn und kurz darauf auch im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland. Ob Wilhelm II. irgendwelche Stimmungsschwankungen wegen der Änderung hatte, ist nicht bekannt.
1975 entschied sich die Mehrheit der Mitgliedstaaten der damaligen Europäischen Gemeinschaft für die Einführung der Sommerzeit. Zwei Jahre später folgte die Umsetzung. Der Hintergrund: Nach der Ölkrise 1973 sollte durch eine bessere Nutzung des Tageslichts Energie gespart werden. Ende 1994 wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der EU vereinheitlicht. Die einheitliche Sommerzeit gilt seitdem in allen Mitgliedstaaten.