Couchsurfing mit Pharmazie- und Medizinstudenten: Damit zum Bundeskongress der Medizinstudierenden (BuKo) möglichst viele Teilnehmer nach Mainz kommen können, fordern die Fachschaften die Kommilitonen auf, Schlafplätze zur Verfügung zu stellen. Ganz egal ob Fensterbrett, Fußboden oder Schreibtisch, das Motto lautet: „Jeder Quadratmeter zählt.“
Bislang richtete sich der Kongress traditionell an Medizinstudenten. Die nun erstmals interdisziplinär ausgerichtete Veranstaltung bringt vom 1. bis 3. Dezember Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen in Mainz zusammen. „Wir erwarten zahlreiche Medizin-, Pharmazie-, Psychologie-, Zahnmedizin-, Physiotherapie- und Pflegewissenschaftsstudierende für dieses Wochenende in unserer wunderschönen Landeshauptstadt“, sagt Alexander Heinrich, Medizinstudent im BuKo-Organisationsteam.
Heinrich begrüßt die Entscheidung der Organisatoren, dass auch Pharmaziestudenten zur Veranstaltung kommen können. „Wir arbeiten schließlich später gemeinsam am Patienten“, sagt der junge Medizinstudent. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) bietet vier Workshops zu verschiedenen Themen an. Ziel sei es unter anderem, den angehenden Ärzten pharmazeutische Sachverhalte näher zu bringen und Vorurteile abzubauen. Positiv bewertet wird die Organisation auch von Cosima Duchêne: „ Die Zusammenarbeit mit Medizinstudierenden bringt im Hinblick auf das spätere Berufsleben nur Vorteile. Das Verhältnis zwischen Arzt und Apotheker kann frühzeitig aufgebaut beziehungsweise gefestigt werden“, sagt die Pharmaziestudentin des fünften Semesters und Ansprechpartnerin der Fachschaft Pharmazie. Der Kongress lege ihrer Ansicht nach dafür einen guten Grundstein.
Der Grund für die Suche nach Nachtlagern für die Kongressteilnehmer sei ein Mangel an adäquaten Schlafunterkünften. Angedacht wären Orte wie Schulen und Turnhallen, um die „studentische Kultur aufrechtzuerhalten“. Gespräche mit dem Land gestalteten sich laut Heinrich schwierig. Da sich die Studenten keine teuren Hotels leisten könnten, sei man zum Couchsurfing übergegangen. Ziel sei es, jedem Interessierten den Kongressbesuch zu ermöglichen.
„Mit Eurer Unterstützung können wir das gemeinsam schaffen“, appelliert Heinrich auf Facebook. Die Studenten sollen „einfach alles“, was sie sich vorstellen könnten, anbieten. 200 Schlafplätze seien auf diesem Weg schon organisiert worden. Das Couchsurfing biete die Möglichkeit, sich bundesweit zu vernetzen und Kontakte zu angehenden Heilberuflern zu knüpfen. Von der Idee des Couchsurfings ist auch Duchêne begeistert: „Ich schätze den Austausch mit Pharmaziestudenten anderer Universitäten sowie Studenten anderer gesundheitsbezogener Studiengänge sehr.“
Interessierte Gastgeber können bis zum 10. November eine Mail an „[email protected]“ senden. „Jeder Host bekommt für seine Unterstützung ein kleines Dankeschön und die Möglichkeit, an ausgewählten Kongressevents teilzunehmen, um den Kongress sowie unsere Teilnehmenden kennenzulernen“, verspricht Heinrich. Die Tagung findet dieses Jahr zum elften Mal statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd). Erwartet werden etwa 600 studentische Teilnehmer.
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