Weltweit immer mehr Kranke

Coronavirus-Patient in Göppingen stabil

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Stuttgart -

Der Zustand des isolierten Patienten in Göppingen bleibt nach Angaben des Ministeriums weiter stabil. „Es geht ihm gut, er ist in der Klinik und unter Beobachtung”, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Das örtliche Gesundheitsamt habe bereits Kontaktpersonen des 25-jährigen Mannes informiert und mache weitere Bezugspersonen aus. Nach dpa-Informationen wird der Patient isoliert in einer Einrichtung der Alb Fils Kliniken in Göppingen behandelt.

Nach dem ersten nachgewiesenen Coronavirus-Fall in Baden-Württemberg entscheiden die Behörden über die nächsten Schritte. Einzelheiten will Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) gemeinsam mit Vertretern der Behörden am Mittwoch um 13 Uhr in Stuttgart erläutern.

Er hatte sich nach Angaben des Ministeriums vermutlich während einer Italienreise in Mailand angesteckt. Der Mann sei nach seiner Rückkehr mit grippeähnlichen Symptomen erkrankt und habe Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufgenommen.

Dagegen ist der Zustand eines ebenfalls am Dienstagabend bekannt gewordenen Coronavirus-Patienten in NRW nach Angaben des Sprechers des dortigen Gesundheitsministeriums unverändert kritisch. Bei der Ehefrau des Mannes, die ebenfalls mit Symptomen einer Viruserkrankung stationär behandelt wurde, handele es sich weiterhin um einen Verdachtsfall – ein Ergebnis liege noch nicht vor.

Am Montag war der Mann mit Symptomen einer schweren Lungenentzündung in einem Krankenhaus in Erkelenz im Kreis Heinsberg bei Aachen aufgenommen und auf der Intensivstation isoliert worden. In der Nacht zu Mittwoch wurde er ins Uniklinikum Düsseldorf gebracht. Nach dpa-Informationen ist der Patient Mitte 40 und leidet an einer Vorerkrankung.

Gesundheitsminister Lucha mahnte zur Besonnenheit: „Baden-Württemberg hat sich schon früh auf diesen Fall eingestellt. Alle beteiligten Stellen arbeiten eng und intensiv zusammen”, sagte er. Enge Kontaktpersonen würden zu Hause isoliert und täglich nach ihrem Gesundheitszustand befragt.

Nach Angaben seines Ministeriums sind alle Krankenhäuser im Land in der Lage, erkrankte Personen aufzunehmen und zu isolieren. Zur Prophylaxe gehört zum Beispiel, dass bei einem nicht erhärteten Verdacht auf Influenza automatisch auch Laboruntersuchungen auf Corona vorgenommen werden. Labore beim Landesgesundheitsamt in Stuttgart und in den Unikliniken Heidelberg und Freiburg können innerhalb von fünf Stunden die Erkrankung feststellen.

Auch die Krankenhausgesellschaft bezeichnete die Kliniken als grundsätzlich gut gerüstet und auf eine Lage wie bei Grippewellen eingestellt. Auf eine Isolation von Kranken seien sie vorbereitet. Breche aber das Coronavirus umfassender aus, sei eine mögliche Erkrankung des Personals die größte Herausforderung, sagte Landesverbandsgeschäftsführer Matthias Einwag: „Da es anders als bei der Grippe keine Impfung gegen das Virus gibt, bekommen wir ein Problem, wenn Ärzte und Schwestern erkranken.” Dann werde auch der Mangel an Fachkräften noch stärker spürbar werden.

Derzeit befinden sich noch 15 China-Rückkehrer in Quarantäne in einem Hoteltrakt in Kirchheim/Teck. Im Landkreis Karlsruhe sind zwei nicht erkrankte Menschen wegen Kontakt zu Coronavirus-Erkrankten in häuslicher Absonderung und sollen ihre Wohnung nicht verlassen.

In Deutschland waren schon vor einiger Zeit erste Infektionen mit Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, nachgewiesen worden: vor allem bei einer Firma in Bayern, aber auch bei Rückkehrern aus Wuhan. Diese Fälle führten aber nicht zu weiteren bekannten Ansteckungen.

Nach dem Ausbruch einer Coronavirus-Epidemie in Italien gibt es nun in immer mehr europäischen Staaten Nachweise des Erregers: Österreich, Kroatien, das spanische Festland und die Schweiz hatten am Dienstag von Sars-CoV-2-Fällen berichtet. Auf der spanischen Urlaubsinsel Teneriffa wurde nach einer bestätigten Erkrankung ein großes Hotel mit rund 1000 Touristen - darunter auch Deutsche - praktisch unter Quarantäne gestellt. Auch in Brasilien ist inzwischen der erste Coronavirus-Fall registriert worden. Es handelt sich dabei um den ersten bestätigten Fall in Südamerika.

Vom Robert Koch-Institut (RKI) hieß es, Ziel in Deutschland sei es, eine Erkrankungswelle hinauszuzögern, um zu vermeiden, dass die Covid-19- und die derzeitige Grippewelle zusammenfallen. Behörden versuchen, den Fällen mit Hochdruck nachzugehen, um eine weitere Verbreitung des Virus möglichst zu verhindern. Dadurch soll die Belastung auf das Gesundheitssystem gemildert werden. Der Ursprung des neuartigen Virus liegt in China. Die Zahl der Todesopfer und Infizierten dort ist erneut gestiegen.

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