In den Nachrichten, auf Plakaten, in Internetportalen: Überall sieht man zurzeit Nadeln, die in Oberarme gestochen werden. Für Menschen mit einer Spritzen-Phobie ist das eine echte Herausforderung.
Drei Prozent der Bevölkerung sind nach Expertenschätzungen über die gesamte Lebensspanne gesehen von einer sogenannten Blut-Spritzen-Verletzungsphobie betroffen. Das Max-Planck-Institut (MPI) für Psychiatrie in München bietet ein Kurztherapie-Programm gegen die Phobie an, wie die Oberärztin der psychiatrischen Ambulanz des MPI, Angelika Erhardt, sagte. 90 Prozent der Teilnehmer verließen das Programm mit einer Impfung oder einer Blutabnahme.
„Das ist eine Erkrankung. Wir bewegen uns dann nicht im Rahmen von ein bisschen Angst vor der Spritze“, sagte Erhardt. Betroffenen riet Angstforscher Borwin Bandelow, sich mit der Angst direkt zu konfrontieren und sich impfen zu lassen. Bei einer sehr starken Phobie könne man sich notfalls ein Beruhigungsmittel verschreiben lassen und zur Impfung mitnehmen. Angehörige sollten behutsam mit Betroffenen umgehen und sie zu einem Impftermin begleiten.
Interessant: Die meisten Phobien entstehen im Kindesalter. Somit sollten Eltern versuchen, die Kinder oft zum Arzt/zur Ärztin mitzunehmen, auch wenn sie selbst nicht der/die Patient:in sind. Wenn die Kleinen sehen, dass Mama und Papa keine Angst haben, dann entwickelt sich seltener eine Phobie, so die Wissenschaftler:innen des MPI.
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