Lungenerkrankungen

COPD vermehrt auch in China

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Tödliche Lungenkrankheiten nehmen in China Experten zufolge in einem alarmierenden Ausmaß zu. Der starke Zigarettenkonsum, Smog in Städten, Luftverschmutzung, veraltete Diagnosen und mangelnde Behandlung machen sogenannte chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) zu einem wachsenden Gesundheitsproblem. Um 2030 herum werden jedes Jahr drei Millionen Chinesen an einer solchen Krankheit sterben – eine Million mehr als schon heute, wie das britische Magazin „Nature“ berichtet.

Die Ursachen sind vielfältig: Mehr als die Hälfte aller chinesischen Männer raucht – insgesamt 300 Millionen Menschen. Zigaretten sind günstig und Rauchen ist gesellschaftlich weit verbreitet. Eine Studie aus 2007, die in sechs Städten durchgeführt wurde, ergab, dass auch 41 Prozent der Ärzte rauchen. 2011 wurden in ganz China weitreichende Rauchverbote etwa in Restaurants oder öffentlichen Plätzen erlassen, doch sie werden häufig ignoriert.

Zwar ist Rauchen unter Chinesinnen weniger verbreitet, doch auch viele Frauen haben ein COPD-Lungenleiden. Viele sind dem Qualm passiv ausgesetzt. Auch kochen Frauen besonders auf dem Land auf Öfen, die Schadstoffe ausstoßen. 70 Prozent aller Haushalte kochen und heizen mit Holz, Kohle, Ernteresten oder Tierdung. Die Brennstoffe setzen Partikel und Qualm mit Kohlenmonoxid, Formaldehyd und freien Radikalen frei.

Durch Chinas Wirtschaftsboom sind in der Industrie auch zunehmend mehr Fabrikarbeiter – Männer wie Frauen – giftigen Stoffen in der Luft ausgesetzt. Der Bericht nennt etwa Baumwoll- und Seidenfabriken, Baugewerbe oder Getreideverarbeitung, die solche Schadstoffe freisetzen. Deren Konzentration in den Häusern übersteige die Grenzwerte um ein Vielfaches.

 

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