Grünenthal/Dalli

Conterganopfer starten Kampagne

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Mit einer bundesweiten Kampagne haben Conterganopfer zum Boykott von Produkten der Dalli-Gruppe aufgerufen. Die Aktion richtet sich gegen die Unternehmerfamilie Wirtz. Der Familie gehören der frühere Conterganhersteller Grünenthal und die Dalli-Gruppe, die Waschmittel und Kosmetika herstellt.

Mit Flugblättern forderten die Opfer am Samstag Kunden vor dem Werksverkauf in Stolberg bei Aachen zum Kauf-Boykott von Waschmitteln und Parfüms auf. „Wir fordern von der Familie Wirtz, dass sie mit ihrem Firmenkonsortium den Gesamtschaden von acht Milliarden Euro ersetzt“, teilten zwei Opferverbände mit.

Durch seine Kaufentscheidung könne der Verbraucher Position beziehen. „Kaufen Sie die Produkte nicht mehr, sagen Sie: Verehrte Familie Wirtz, ersetzen Sie endlich alle Schäden der Conterganopfer!“, heißt es in einem Flugblatt. Vom Dalli-Standort Stolberg ausgehend werde die Kampagne bundesweit vor Geschäften mit Dalli-Produkten laufen, kündigte der Vorsitzende des Bundes Contergangeschädigter und Grünenthalopfer (BCG), Andreas Meyer, an.

Die Kampagne bekräftigt einen seit drei Jahren existierenden Boykottaufruf. In dem Versuch, gerichtlich dagegen vorzugehen, war die Dalli-Gruppe im vergangenen Jahr gescheitert.

Die Conterganstiftung zahlte nach eigenen Angaben bis Ende 2008 rund 460 Millionen Euro Rentenleistungen aus. Mit rund 100 Millionen Euro kommt nur ein Teil von Grünenthal. Der Rest sind Steuermittel.

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