Gesundheitsausgaben

Compliance kann Milliarden sparen APOTHEKE ADHOC, 10.10.2012 18:54 Uhr

Berlin - 

Mehr als 500 Milliarden US-Dollar lassen sich bei den weltweiten Gesundheitskosten einsparen. Dafür müssten die Ressourcen der Versorgung zielgerichtet eingesetzt und angewendet werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsunternehmen IMS Health. Auch die Apotheker sollen helfen.

Für die Analyse wurde der Einsatz von Arzneimitteln weltweit untersucht. Dabei wurden sechs Faktoren herausgearbeitet, die zu einer verbesserten Versorgung und niedrigeren Kosten führen können. Insgesamt ließen sich die Ausgaben um etwa 8 Prozent reduzieren.

Die größten Potenziale sieht IMS in der mangelnden Therapietreue: Hier könnten zwischen 172 und 366 Milliarden US-Dollar gespart werden, umgerechnet etwa 284 Millionen Euro. Eine zeitgerechte Arzneimitteleinnahme könnte den Schätzungen zufolge die Kosten um rund 62 Milliarden Dollar senken. Auch gezielte Antibiotikatherapien (54 Milliarden Dollar), die Vermeidung von Medikationsfehlern (42 Milliarden Dollar), den Einsatz günstiger Generika (30 Milliarden Dollar) und Medikationsmanagement (18 Milliarden Dollar) sieht IMS als Faktoren, mit denen Ausgaben gesenkt werden können.

Um Verbesserungen in diesen Feldern erreichen zu können, empfiehlt IMS, Apotheker in das Medikationsmanagement einzubinden. Außerdem sollten medizinische Tests stärker auf ältere Patienten gerichtet sein. Weiterhin rät das Unternehmen zu Berichten über den Antibiotikaeinsatz und einer offenen Fehlerkultur. Schließlich sollten Disease Management-Programme auch für nicht-kommunizierbare Krankheiten, wie beispielsweise Suchtprobleme, eingeführt werden.