Lebensmittelskandal

Chloramphenicol in Futtermittel dpa, 17.01.2011 17:59 Uhr

Hannover - 

Nach den Funden von Dioxin in Futtermitteln droht der Branche ein neuer Skandal: In einer Mischung für Tierfutter ist nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministerums das Antibiotikum Chloramphenicol aufgetaucht. Die Ware wurde daraufhin zurückgerufen. In Deutschland darf das Antibiotikum nicht in Futtermitteln für Nutztiere verwendet werden.

In Sachsen-Anhalt sei das Medikament am 13. Januar bei der Probe einer Vitamin-Mischung nachgewiesen worden, die von einem niedersächsischen Unternehmer kam, teilte das Ministerium in Hannover mit. Die Ware stamme von einem chinesischen Hersteller und sei von dem Unternehmen ohne eigene Bearbeitung weiter verkauft worden.

Beliefert wurden laut Ministerium je eine Futtermittelfirma in Sachsen-Anhalt und Bayern sowie Unternehmen in Polen, Irland und der Ukraine. Die Empfänger seien informiert und die Waren zurückgerufen worden.

Laut Ministerium ist es äußerst ungewöhnlich, dass Chloramphenicol in einer Vitaminmischung nachgewiesen wird. Ein Risiko für Menschen könne aber aufgrund des geringen Gehaltes ausgeschlossen werden.