Ein Feuer bei Next Pharma hat für einen Großeinsatz der Bielefelder Feuerwehr gesorgt. Bei dem Lohnhersteller kam es gestern Vormittag in einem Labor zu einem Brand. „Das Feuer hat sich als harmlos herausgestellt“, sagt Standortleiter Björn Decker.
Next Pharma beschäftigt in Bielefeld rund 130 Mitarbeiter. Als gestern plötzlich im Analytiklabor ein Feuer ausbrach, war der zuständige Angestellte zunächst geschockt. Der Brand entstand bei der Entsorgung von Chemikalien. Um welche Substanzen es sich konkret gehandelt habe, werde derzeit untersucht, so Decker.
Das Feuer sei innerhalb einer Minute gelöscht worden. Sachschaden entstand keiner. Von der Raucheinwirkung seien neun Mitarbeiter betroffen gewesen, die im Anschluss unter Beobachtung gestellt wurden. „Nach einer halben Stunde hat sich herausgestellt, dass niemand verletzt wurde“, sagt Decker.
Der Mitarbeiter, der direkt betroffen gewesen sei, habe einen leichten Schock erlitten. Ihm gehe es aber gut. Obwohl der Brand sofort gelöscht werden konnte, rückte die Feuerwehr mit rund 80 Einsatzkräften an. In der Unternehmensgeschichte sei es in Bielefeld zuvor noch nie zu einem Brand gekommen.
Next Pharma stellt im Auftrag der Pharmaindustrie alle Darreichungsformen an insgesamt vier Standorten in Deutschland und einem in Frankreich her. Bielefeld hat einen Schwerpunkt auf Pellets, das Werk in Göttingen ist auf die Herstellung von Tabletten und Hartgelatinekapseln sowie Brausetabletten und Sachets spezialisiert. Hier ist auch die Verwaltung angesiedelt sowie die Verpackung von Präparaten, aber auch Klinikmustern. In Berlin werden Beta-Lactam-Antibiotika und Amoxicillin-Clavulansäure hergestellt, in Waltrop Liquida und halbfeste Formen.
Der Lohnhersteller hat seinen Firmensitz in England in der Nähe von London. Insgesamt sind bei Next Pharma 1000 Mitarbeiter beschäftigt, davon 800 in Deutschland. Zur Firmengruppe gehört auch ein Logistikunternehmen, das auf die Bereiche Human- und Tiergesundheit spezialisiert ist. Vom Umsatz von 120 Millionen Euro hierzulande entfallen rund 90 Millionen Euro auf die Lohnherstellung, der Rest verteilt sich auf Analytik und Logistik. Die Hälfte der Erlöse entfällt auf inländische Kunden.
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